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Tarifverhandlungen der Ärzte

Hoch im Kurs für wenig Geld


Bei den Bürgern steht der Arzt hoch im Kurs. Nach einer aktuellen Umfrage bezeichnen 71 Prozent der Befragten den Arztberuf als besonders angesehen.
So weit der Blick von außen. Beim internen Betriebsablauf im Krankenhaus sieht die Welt schon ganz anders aus. Die Arbeitgeber ziehen auch hier die Sparschraube immer fester an. Schon seit Wochen protestieren die Krankenhausärzte gegen schlechte Arbeitsbedingungen, unzureichende Bezahlung und die Nichtvergütung von Überstunden.
Sind diese Proteste gerechtfertigt, oder ist es ein Klagen auf hohem Niveau?
Derzeit betreffen die Tarifverhandlungen nur die Ärzte in Landeskrankenhäusern und Universitätskliniken. Die Protestwelle droht auf die beim Bund und den Kommunen angestellten Ärzte überzuschwappen.
Die Ärztevertretung Marburger Bund hat in Nordrhein-Westfalen nunmehr Mitte Oktober angepeilt, um an den Unikliniken zum zentralen Streik aufzurufen.
Eine Zahl gibt dem Normalverdiener zu denken: die Forderung nach einer 30-prozentigen Gehaltserhöhung für Krankenhausärzte. Sie bedarf der eingehenden Erläuterung. Woher soll das Geld denn kommen? Wer auf einen Schlag 30 Prozent mehr Geld fordert, muss in der Vergangenheit zumindest geschlummert haben. Arbeitsbedingungen verschlechtern sich nicht von einen Tag auf den anderen. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 13.09.2005