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Hohmann
macht der
CDU Sorgen

Wegen Zweitstimmen

Fulda (dpa). Der aus der CDU ausgeschlossene rechtskonservative Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann macht seiner ehemaligen Partei weiter Sorgen.

Für die Bundestagswahl am 18. September wirbt er im traditionellen CDU-Wahlkreis Fulda mit dem Motto »Erststimme Hohmann, Zweitstimme wie bisher«. Wenn Hohmann damit Erfolg haben und den Wahlkreis gegen seinen CDU-Konkurrenten Michael Brand direkt gewinnen sollte, würden alle Zweitstimmen auf den Hohmann-Wahlzetteln laut Bundeswahlgesetz hinfällig. Das bestätigte Landeswahlleiter Wolfgang Hannappel am Freitag.
Je nachdem wie viele Fuldaer Wähler sich für ein bürgerliches Stimmensplitting mit der Erststimme für Hohmann und der Zweitstimme für die CDU entscheiden, könnten damit zehntausende Stimmen für die Berechnung der Sitzverteilung wegfallen. Das ginge vorwiegend zu Lasten der CDU als stärkster Partei in dem Osthessen-Wahlkreis.
Die CDU-Bezirksverband Osthessen hat sämtliche Kräfte mobilisiert. In einer Postwurfsendung unter dem Motto »Wir für Brand« setzen sich prominente Parteimitglieder wie der frühere Fuldaer Oberbürgermeister und jetzige Verkehrsminister Alois Rhiel, Landrat Fritz Kramer und Bezirkschef Walther Arnold für ihren Kandidaten ein. Zudem appellierte Arnold an Hohmann, seine Kandidatur zurückzuziehen.
Bei der Bundestagswahl 2002 hatten gut 92 000 Menschen (49,2 Prozent) in Fulda mit der Zweitstimme CDU gewählt, Hohmann erhielt mehr als 101 000 Erststimmen (54 Prozent) und erzielte damit das mit Abstand beste CDU-Ergebnis in Hessen.

Artikel vom 10.09.2005