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Jugend forsch
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Da die Bremer keine WM-Spiele zu sehen bekommen und auch beim Confed-Cup leer ausgegangen waren, sollten sie wenigstens einen Eindruck davon erhalten, wie es im Juni bei der Mini-WM gewesen ist und ein Jahr später beim großen Turnier auch wieder werden soll. Das Konzept heißt »Jugend forsch« - so siegte die deutsche Mannschaft auch gegen Südafrika.
Nach solchen Spielen sagt Jürgen Klinsmann immer gern, wieviel Vergnügen ihm das Auftreten des DFB-Teams bereitet. Zu widersprechen ist dem Fußball-Bundestrainer allein schon deswegen nicht, weil der Spaß (wenigstens an so einem Abend) auch ein Faktor ist und die Heimländerspiele der Deutschen regelmäßig zu Torfesten werden.
4:2 im Weserstadion - für üppige Resultate wie diese ist meistens die junge Ball-Union zuständig, die es mit der defensiven Disziplin allerdings nicht immer so genau nimmt. Die Frage bleibt auch nach dem Schützenfest in Bremen, was sich beim WM-Ernstfall wohl eher zurückentwickelt: die Gegentore oder nicht doch die eigenen Treffer?
Südafrika zählt nicht zur Weltelite. Tests der gehobenen Art gibt es bis zum WM-Anpfiff nur noch in der Türkei, Italien und möglicherweise Frankreich. Die Zeit läuft, die Gelegenheiten zum Einspielen verknappen sich, und Trainer Klinsmann lächelt. Schlaflos in Los Angeles macht ihn das lückenhafte Verteidigen (noch) nicht, doch beim Abwehren drückt der deutsche Fußball-Schuh weiter am meisten.

Artikel vom 09.09.2005