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Viele Schleier sind schon gelüftet

Alternative Antriebe stehen im Blickpunkt - Eine Million Besucher erwartet

Von Wolfgang Schäffer
Frankfurt (WB). Die »Faszination Auto«, Motto der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt/Main, können Interessierte schon vor den Publikumstagen erleben. Einige Stars der Messe rollen bereits am 14. September nachmittags vor der Alten Oper über den Laufsteg.

Wenn die Besucher Autos wie die neue Mercedes S-Klasse, das VW-Cabrio Eos, den Audi Q7 oder der BMW 3er Touring bestaunen, ist die IAA allerdings bereits offiziell eröffnet. Bundeskanzler Gerhard Schröder wird am Dienstag, dem zweiten Pressetag, in Frankfurt sein, um sich bei einem Rundgang über die automobilen Neuheiten und die Stimmung unter den Herstellern sowie Zulieferern zu informieren. Angela Merkel kommt übrigens auch zur IAA. Die CDU-Chefin könnte sich dort aber bereits als erste Bundeskanzlerin Deutschlands feiern lassen. Am »Abend der Automobilindustrie« wird sie auf der Messe sprechen. Und der Termin liegt am Montag direkt nach der Bundestagswahl.
1000 Aussteller aus 44 Ländern haben sich für die IAA angekündigt. Etwa eine Million Besucher werden erwartet. Die dürfen sich auf ein Premierenfeuerwerk erster Güte freuen. Allein die Autobauer zeigen 122 Neuheiten, davon 80 Weltpremieren. Die Zulieferer sind mit 107 Neuheiten vertreten.
Vor dem Hintergrund der explosionsartig gestiegenen Kraftstoffpreise dürfte das Interesse vieler Besucher vor allem auf verbrauchsgünstigen Fahrzeugen oder alternativen Antrieben liegen. Zu letzteren zählen erdgas- oder flüssiggasbetriebene Autos ebenso wie Wagen mit Hybridtechnik. An einem separaten Stand werden auf der Messe beispielsweise mehrere neue Erdgas-Serienmodelle gezeigt. Sowohl deutsche als auch ausländische Hersteller bringen entsprechende Fahrzeuge (wahlweise auch Flüssiggas) mit nach Frankfurt.
Etwas kleiner dagegen ist - noch - das Angebot der Hybrid-Autos. Eindeutig im Vorteil sind hier die beiden japanischen Unternehmen Toyota und Honda, die bereits seit geraumer Zeit Pkw mit diesen Antriebseinheiten anbieten. Dabei sorgen Kombinationen aus Elektro- und Benzinmotoren für gleichermaßen sparsames wie umweltfreundliches Fahren. Inzwischen kündigen auch andere Produzenten Hybrid-Entwicklungen an. Nissan kommt bereits 2006 mit einem Serienauto in den USA, BMW, General Motors und DaimlerChrysler kooperieren auf diesem Feld, Volkswagen geht das Thema mit chinesischen Partner in Shanghai an, Porsche überlegt den Einsatz im Geländewagen Cayenne.
Neben diesen Vernunft-Autos können die Besucher der IAA natürlich auch wieder jede Menge außergewöhnliche Concept-Cars und teilweise »verrückte« Studien bestaunen.
Als ein Beispiel von vielen sei an dieser Stelle der 20Cup von Peugeot (Foto links) genannt. Die Franzosen sprechen von einem »innovativen, dynamischen Spaßkonzept, das auf drei Rädern die neue Sportlichkeit der Marke verkörpern« soll. Zweispurig vorn, mit einem Rad hinten werden Auto- und Motorrad-Welten eindrucksvoll verbunden. Gleichwohl gibt das Gesicht des 20Cup einen ersten Eindruck davon, wie der künftige 207 aussehen wird.
Naturgemäß den größten Raum der Messe nehmen die fahrbereiten Gebrauchs- und Traumautos ein, die größtenteils noch in diesem Jahr oder Anfang 2006 zu den Händlern kommen. Zwar waren von vielen dieser Gefährte schon Fotos zu sehen, doch einige Hersteller lüften das Geheimnis der Neuheiten tatsächlich erst in Frankfurt.
Dazu zählt beispielsweise das neue VW Cabrio, das den Namen Eos tragen wird. Bilder vom schön gewordenen Astra Twin Top (Coupé-Cabrio) hat Konkurrent Opel indessen bereits öffentlich gemacht.
Im Blickpunkt der Besucher stehen werden zudem (ohne Wertung und den Anspruch auf Vollständigkeit) der neue Renault Clio (Einstiegspreis unter 10 000 Euro), der Fiat Grande Punto (unter 11 000 Euro), das 407 Coupé von Peugeot, der VW Jetta, der mutig-modern geformte Honda Civic oder das neue Volvo C70 Cabrio. Audi zeigt neben dem überarbeiten A4 Cabrio den komplett neuen Allradler Q7, BMW setzt auf den 3er Touring, Mercedes rückt die neue S-Klasse in den Mittelpunkt, Porsche bringt den neuen Cayman S mit nach Frankfurt und Jaguar feiert mit dem neuen XK (»Sinnbild für sportlichen Luxus« sagt ein Sprecher) Weltpremiere. Toyota indessen brennt gleich ein Feuerwerk ab. Auf der einen Seite sind es Yaris und RAV4, den Lexuspart decken GS in einer Hybridversion sowie der neue IS ab.

Artikel vom 10.09.2005