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Bettina Hoy bleibt auf
Gold-Kurs

Vielseitigkeits-EM

Blenheim (dpa). Die deutschen Vielseitigkeitsreiter dürfen weiter von der großen Olympia-Revanche träumen.

Bei der EM in England haben sie sich am Freitag in der Dressur eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen und liegen vor dem Geländeritt am Samstag auf Rang eins. Beim ersten Teamwettbewerb seit dem umstrittenen Verlust der Goldmedaillen in Athen führte Deutschland mit 111,7 Strafpunkten vor Großbritannien (123,9) und Frankreich (131,1). In der Einzelwertung winkt der in Front liegenden Bettina Hoy ein weiterer Titel.
»Wir sind gut dabei«, kommentierte Hinrich Romeike das Zwischenergebnis. Mit seinem Schimmel Marius zeigte der Zahnarzt aus dem schleswig-holsteinischen Nübbel eine starke Leistung und erhielt 42,4 Punkte. Romeike und besonders der deutsche Meister Frank Ostholt (Warendorf) mit Air Jordan (38,0) nutzten die gute Vorlage, die Hoy mit Ringwood Cockatoo und EM-Debütantin Anna Warnecke (Osnabrück) mit Twinkle Bee am Vortag gegeben hatten. »Wir wussten, dass wir angreifen können«, sagte Romeike.
Der 42-Jährige warnte aber vor Euphorie. »Die geforderte Zeit zu reiten, wird sehr schwer«, sagte er mit Blick auf den Geländeritt, das Herzstück des Pferdesport-Dreikampfes. »Ein paar Punkte Vorsprung sind hier nichts.« Ostholt meinte: »Wir müssen mit ruhigem und kühlem Kopf rangehen. Mit Prognosen halte ich mich zurück.«
Die deutschen Reiter wollen Revanche, weil ihnen in Athen die Goldmedaillen nach einem Protest von drei Verbänden durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) aberkannt worden waren. »Die Stimmung ist aber wieder deutlich besser«, versicherte Romeike. »Bei einer Party am Dienstag haben wir uns fast verbrüdert.«

Artikel vom 10.09.2005