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Geschickt in die Falle gelockt

Bewaffnete Verbrecher hatten Autohändler reingelegt


Bielefeld (WB). Wer anderen eine Grube gräbt . . . Zwei mutmaßliche Räuber, die ahnungslose Autohändler hereinlegten, wurden jetzt selbst in eine Falle gelockt - die Bielefelder Polizei und ein Spezialeinsatzkommando nahmen in Münster zwei Männer fest, die die Begeisterung ihrer Opfer für den noblen Sportflitzer Z1 von BMW rabiat ausnutzten.
Am 4. August waren zwei Angestellte eines bayerischen Autohändlers nach Bielefeld gelockt worden, denen man angeblich einen Z1 verkaufen wollte. Mit vorgehaltener Pistole nahmen zwei Unbekannte den arglosen Käufern einen fünfstelligen Geldbetrag ab, besprühten die Opfer mit Pfefferspray und verschwanden mit deren Opel Vectra. Die Polizei fand dieses Fahrzeug später in der Nähe des Tatorts.
Im Zuge der Ermittlungen stießen die Beamten auf einen Freiburger Autohändler, der ebenfalls Z1-Modelle suchte. Man warnte ihn, und der Mann erklärte sich zur Mithilfe bereit.
Tatsächlich erhielt der Händler am 25. August den Anruf eines Mannes, der den begehrten BMW zum Kauf anbot. Man einigte sich auf 18 500 Euro, auf einen Preis, der um 8000 Euro unter dem Marktwert des Wagens lag - durchaus ein Indiz dafür, dass der ominöse Anrufer unlautere Absichten hegte. Das Geschäft sollte in Münster abgewickelt werden.
Dort schnappte am 1. September die Falle zu: Gegen 12.20 Uhr nahmen Polizei und SEK zwei 21 und 22 Jahre alte Männer fest, bei denen man Schusswaffen fand. Der 22-Jährige, ein Mann aus den GUS-Staaten (ehemals Sowjetunion) gestand, an beiden Fällen beteiligt gewesen zu sein; sein Komplize machte keine Angaben. Was den Haftrichter nicht hinderte, ihn zusammen mit seinem Kumpan in U-Haft zu stecken.

Artikel vom 07.09.2005