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Mediziner
protestieren

Schlechte Bezahlung


Stuttgart (dpa). Mehr als 5000 Hochschulmediziner aus ganz Deutschland haben gestern in Stuttgart gegen schlechte Arbeitsbedingungen an den Universitätskliniken protestiert. Die Ärztevereinigung Marburger Bund, die zu den Protesten aufgerufen hatte, kritisiert vor allem kurze Vertragslaufzeiten für Assistenzärzte, schlechte Bezahlung sowie zahlreiche unentgeltliche Überstunden. »Aus den deutschen Universitätskliniken sind die unattraktivsten Arbeitsplätze in der Medizin geworden«, sagte Marburger Bund-Chef Frank Ulrich Montgomery. »Wir wehren uns gegen immer mehr Arbeit für immer weniger Geld.«
Ein Jungmediziner verdiene 10,80 Euro Netto-Stundenlohn und damit weniger als ein Grundschullehrer. Die Ärzte hätten im Gegensatz zu anderen Akademikern in den vergangenen zehn Jahren erhebliche Einkommensverluste hinnehmen müssen. Bereits Anfang August waren 2500 Mediziner zu einem bundesweiten Protestzug nach Berlin gekommen.

Artikel vom 07.09.2005