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Kobylik ist das Pech in Person

Arminia wieder ohne den Tschechen

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Das Pech trägt einen Namen: David Kobylik. Gestern beim Arminia-Training: Eine blitzschnelle Körpertäuschung des Bielefelders, er lässt Nebojsa Krupnikovic ins Leere laufen. Hierhin kullert auch der Ball. Statt hinterherzurennen, humpelt Kobylik zur Seitenlinie, lässt sich fallen. Während Physio Schweika das rechte Knie verarztet, schlägt der Tscheche die Hände vors Gesicht, schüttelt den Kopf.

David Kobyliks alte Verletzung ist wieder aufgebrochen, ein Einsatz Samstag in Stuttgart scheint ausgeschlossen. »Ich hatte mich gut gefühlt, die letzen zwei Einheiten ohne Schmerzen trainiert. Ich hätte in Stuttgart spielen können.« Kein Wunder, dass Kobylik restlos frustriert ist. In den Vorbereitungsspielen war er der Armine mit der längsten Einsatzzeit. Er galt als gesetzt. Nach nunmehr drei Bundesligapartien und einer Pokalbegegnung wartet der 24 Jahre alte Tscheche immer noch auf sein Pflichtspieldebüt im DSC-Dress. Auch Trainingskiebitz Reinhard Saftig kann es nicht glauben, dass Kobylik erneut verletzt eine Übung abbrach. »Das ist schon der zweite Rückschlag für ihn«, bedauert Arminias Geschäftsführer Sport.
Weil Kobylik-Alternative Marco Küntzel wegen eines Muskelfaserrisses drei bis vier Wochen aussetzen muss, spricht einiges dafür, dass Trainer Thomas von Heesen im Spiel beim VfB Stuttgart die Elf aufbietet, die gegen Mainz die ersten Punkte aufs Konto brachte. Also erneut eine Elf mit Vata auf der linken Seite. Und Isaac Boakye im Sturm? Gestern blieb der Weltmeisterschaftsteilnehmer in spe dem Training noch fern, der Ghanaer (2:0 gegen Uganda, Tabellenführer der Afrika-Quali-Gruppe 2) wird heute beim Training zurück erwartet. Und zwar voll motiviert, die Quasi-Teilnahme an der WM in Deutschland sollte den 23-jährigen Angreifer zusätzlich beflügeln. Zur Erinnerung: Beim 1:2 vergangene Serie im Stuttgarter Daimler-Stadion war Boakye Bielefelds Torschütze.
Nach wie vor keine Alternative zu Boakye stellt Diego Leon dar. Allerdings hat der Spanier Gelegenheit, sich wieder ins Gespräch zu bringen. Leon gab an, in Bielefeld zu bleiben. »Ich hatte zwei gute Angebote. Darunter ein sehr konkretes aus Portugal, aus der ersten Liga von Maritimo Funchal. Es hat aber nicht geklappt«, sagt Leon. Die Pferdeküsse aus dem Testspiel beim SV Enger-Westerenger hat er auskuriert, gestern konnte Leon beschwerdefrei trainieren. Sollte er in Stuttgart zum Kader zählen, wäre das allerdings eine Überraschung.
Heute richten die DSC-Verantwortlichen im Anschluss an die zwei Trainingseinheiten (10 Uhr und 15.30 Uhr) ihre Blicke erst einmal auf Sibusiso Zuma. Thomas von Heesen und Reinhard Saftig werden beim Länderspiel Deutschland gegen Südafrika in Bremen sein. »Es ist wichtig, sich zu zeigen, wenn schon ein Spieler aus den eigenen Reihen am Ball ist«, begründet Saftig. Und hofft ebenso wie der DSC-Coach, dass Südafrikas Nationaltrainer Stuart Baxter Zuma nur eine Halbzeit spielen lässt, damit der Rechtsaußen zur Bundesligapartie Samstag beim VfB topfit ist.

Artikel vom 07.09.2005