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In New Orleans herrscht Anarchie

Rettungskräfte beschossen - Benzin nochmal um vier Cent teurer

Feuerwehrleute waten in New Orleans durch knietiefes Wasser. Plünderer haben Feuer in einem Sportgeschäft gelegt.
New Orleans (dpa). Vermutlich mehr als 1000 Tote, Angst vor Seuchen und immer mehr Plünderer: In den Katastrophengebieten der US-Südstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama wachsen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Gestern geriet sogar ein Rettungshubschrauber unter Beschuss. Die US-Regierung rief den Gesundheitsnotstand aus, um eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes in den Griff zu bekommen.
Es werde Jahre dauern, bis die Region wieder aufgebaut sei, sagte US-Präsident George W. Bush. Die Küste im Bundesstaat Mississippi sei komplett zerstört.
In den Katastrophengebieten in den Südstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama warten noch immer Tausende auf Rettung. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wachsen. Vielerorts fehlen Lebensmittel und sauberes Trinkwasser, Plünderer rauben Nahrungsmittel und Waffen aus Geschäften, Einbrecher räumen verlassene Häuser aus.
Deutschland bot den USA Unterstützung an, um der »entsetzlichen Naturkatastrophe« Herr zu werden, sagten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer.
In Deutschland stiegen infolge der enormen Nachfrage aus den USA die Benzinpreise um durchschnittlich noch einmal vier Cent. FDP und Union forderten den Verkauf von Teilen der nationalen Ölreserve, um die Preise zu drücken. Die Bundesregierung lehnte den Vorstoß jedoch ab. Sonderseite
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Artikel vom 02.09.2005