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Ein Tag
der Trauer

Gedenkfeier in Beslan


Beslan (dpa). Ein Jahr nach der Geiseltragödie von Beslan mit 331 Toten haben gestern Tausende bei einer Erinnerungsfeier der Opfer gedacht. In einem stundenlangen Strom zogen trauernde Angehörige zur Ruine der Schule Nr. 1 in der südrussischen Kleinstadt. Sie legten Blumen oder kleine Stofftiere für die getöteten Kinder nieder. In Beslan erinnerte am Morgen Glockengeläut an den 1. September 2004, als Terroristen die Schule in der Nordkaukasus-Stadt überfielen. Sie nahmen mehr als 1100 Kinder, Eltern und Lehrer als Geiseln, von denen viele zwei Tage später in einem Gefecht zwischen Terroristen und Einsatzkräften starben. Allein 186 Kinder kamen um.
In der zerstörten Turnhalle, in der die Geiseln damals ohne Wasser und Nahrung eingesperrt waren, spielten sich erschütternde Szenen ab. Trauernde Mütter wurden von Weinkrämpfen geschüttelt. Ex-Schuldirektorin Lidija Zalijewa musste vor Angriffen geschützt werden. Sie war auch Geisel gewesen, doch die Einwohner von Beslan verdächtigen sie der Kollaboration mit den Terroristen.

Artikel vom 02.09.2005