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Politische Mittagspause
mit dem Umweltminister

Trittin redet Menschen auf dem Jahnplatz ins Gewissen


Bielefeld (MiS). Das Holzpodest macht einen etwas wackeligen Eindruck. Aber Bundesumweltminister Jürgen Trittin lässt sich nicht abschrecken. Er betritt das mit ein paar Sonnenblumen geschmückte Rednerpult und beschert den Passanten auf dem Jahnplatz eine politische Mittagspause. Gut 45 Minuten lang zieht er gestern vor etwa 200 Zuhörern gegen CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel und ihre Politik zu Felde.
Aber zunächst ist »Katrina«, der Hurrikan, der den Süden der USA zerstört, sein Thema: »Der Schaden wird auf 25 Milliarden Dollar geschätzt«, sagt Trittin. »Das ist die Hälfte der gesamten Entwicklungshilfe der Industrieländer für die armen Länder.« Aber Trittin betont auch: »Die Häufung solcher Katastrophen ist bedingt durch die Belastung unserer Atmosphäre durch Treibhausgase.«
Für den Bundesumweltminister ein Beleg dafür, dass es richtig ist, auf erneuerbare Energien, auf die Windkraft oder die Sonne zu setzen. Doch beides werde von der Union und der FDP vernachlässigt. Gerade erst habe die neue schwarz-gelbe NRW-Landesregierung es per Verordnung »nahezu unmöglich gemacht«, dass weitere Windparks entstehen könnten. »Dabei hängen daran 15 000 Arbeitsplätze im Land.«
Die Öko-Steuer auf Benzin verteidigt Trittin. Nur so habe der Beitrag zur Rentenversicherung niedriger gehalten werden können. Auch Angela Merkel wolle die Steuer im Falle eines Wahlsieges nicht wegfallen lassen. Im Gegenteil, sie wolle noch draufsatteln und plane eine unsoziale Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Artikel vom 31.08.2005