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Menschen in
unserer Stadt
Michael Sehlhoff
Sonnenstudio-Inhaber

»Ich bin sehr spontan«, sprudelt es aus Michael Sehlhoff heraus. Das scheint eine der Gründe dafür zu sein, dass der Bielefelder mit seinen 37 Jahren bereits mehr erlebt hat als mancher Altersgenosse.
Im zarten Alter von zehn Jahren entdeckt er das Tanzen für sich. »Angefangen habe ich ganz normal in der Tanzschule. Ein paar Jahre später habe ich dann zum Turniertanzen gewechselt«, erzählt Michael Sehlhoff. Zehn Stunden pro Woche trainiert er, um bei internationalen Turnieren für Bielefeld im Lateinamerikanischen Tanz anzutreten.
Für seine berufliche Ausbildung sorgt Sehlhoff mit einem Studium der Betriebswirtschaftslehre: die richtige Vorraussetzung, um 1996 Inhaber einer Cocktailbar zu werden. Parallel dazu eröffnet er das Sonnenstudio »Sol« im Nordpark-Center. »Als Tänzer geht man regelmäßig in Solarien. Ich war es einfach leid, mich auf schlechte und unhygienische Sonnenbänke legen zu müssen. Ich wollte einen Unterschied machen: fachliche Beratung, Sauberkeit, gute Bänke - und das in einem netten Ambiente«, erklärt Michael Sehlhoff seine Entscheidung.
Dann 1998, Sehlhoff ist 30 Jahre, kommt der plötzliche Zusammenbruch: Als Notfall wird er ins Krankenhaus eingeliefert. »Ich bekam eine künstliche Herzklappe. Schon früher hatte ich Probleme mit dem Herzen«, erinnert er sich, »aber das war wirklich ein harter Einschnitt.«
Das Tanzen gibt er auf, sein Leben muss er nach der Reha komplett umstellen. Zwei Jahre später schließt er die Cocktailbar, das Sonnenstudio behält er. »Trotz der starken Konkurrenz läuft mein Solarium sehr gut«, sagt Sehlhoff. Auf neun Bänken bieten er und seine vier Mitarbeiter den Kunden den Wohlfühleffekt eines Kurzurlaubs an.
Dem Tanzen trauert Sehlhoff nicht nach: »Das ist für mich abgeschlossen.« Viel eher genießt er seine Freizeit, etwa bei Spaziergängen mit seinem Hund. »Außerdem habe ich endlich die Zeit, um Urlaub zu machen.« Die Karibik und Mexiko hat er bereits erkundet, demnächst will er mit einem Wohnmobil Amerika bereisen. Caroline Carls

Artikel vom 30.08.2005