30.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Große Besonderheit«

Werner Kranz: Der Kaktus ist eine Araukarie

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Die Gartenolympiade hat einige besondere Pflanzen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, darunter auch den Riesenkaktus von Jürgen Bohnensteffen. Dieser hat eine Größe von acht Metern.

Jetzt stellte sich heraus, dass es gar kein Kaktus ist. »Aufgrund der spitzen Blätter kann eine solche Verwechslung häufiger vorkommen«, sagt Werner Kranz. Dennoch könne der Besitzer stolz auf diese Besonderheit sein. Eine Pflanze in dieser Größe in unseren Breiten sei eine absolute Rarität.
Der Kaktus ist ein Nadelbaum - eine Araukarie, auch Chile-Tanne genannt. Werner Kranz weiß das ganz genau, schließlich hat er Anfang der 50-er Jahre acht Jahre in Chile gelebt. Und in Chile wachsen ganze Araukarienwälder. Der Name Araukarie kommt von der Provinz Arauco, weiß er zu berichten. Der Name der Provinz wiederum geht auf die Indianer zurück. Die Araukaner gehörten zum Reichsgebiet der Inka. Die Bäume können dort sehr hoch werden und wurden früher als wertvolles Nutzholz verwendet. Mittlerweile gebe es nur noch wenige dieser Urwälder. Werner Kranz hat alte Fotos heraus gesucht, um zu zeigen, wie groß die Araukarien dort werden können, und dass sie sogar Schnee vertragen. Er selbst hat nur ein kleines Exemplar in seinem Garten am Rahmkeweg stehen. »Die habe ich als kleine Pflanze gekauft. Sie ist jetzt etwa sechs Jahre alt«, so Kranz. Die chilenische Provinz gab nicht nur den Nadelbäumen ihren Namen. Es gibt auch Araukaner-Hühner. Davon hat Kranz einige Exemplare. Das Besondere daran: Sie legen bläuliche Eier.
Jürgen Bohnensteffen nimmt es übrigens gelassen. »Nun weiß ich endlich, wie der Baum richtig genannt wird«, sagt er.

Artikel vom 30.08.2005