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Neuer Mut trotz Niederlage

Verbandsliga: Bühlmann erkennt Fortschritte - Möller trägt Gips

Von Alexander Grohmann
Bad Oeynhausen (WB). Selten wurde eine Niederlage im Lager des FC Bad Oeynhausen so euphorisch aufgenommen: »Wir wissen jetzt, dass wir mit jedem Team in dieser Liga mithalten können«, wertete Trainer Michael Bühlmann die unglückliche 2:4 (2:2)-Schlappe beim Titelanwärter DJK Germania Gladbeck als großen Schritt nach vorne.

Trotz großer personeller Probleme - mit David Mespe, Mike Schusstzik und Pierre Mepitnjuen fehlten gleich drei Leistungsträger -Êzog sich der FCO auf Asche achtbar aus der Affäre. Erst in der zweiten Halbzeit und unter gütiger Mithilfe der Gäste, die zwei Eigentore beisteuerten, konnte der Favorit den Sieg klarmachen.
Vor den folgenden schweren Spielen gegen den SV Enger-Westerenger, in Erlinghausen und gegen die Hammer SpVg. hat der FCO neuen Mut geschöpft. »Vielleicht landen wir ja irgendwie einen ÝDreierÜ«, betont Bühlmann. »Wenn wir aus den ersten fünf Saisonspielen mit fünf Punkten raus gehen, wäre das sehr gut«, stellt er eine neue Rechnung auf.
Zumindest in Gladbeck erinnerte am Sonntag nur wenig an den FCO der Saison 2004/2005, statt spektakulärem Offensivfußball steht jetzt Ergebnisdenken im Vordergrund. »Wir haben den Gegner zwei Meter hinter der Mittellinie erwartet«, machten Bühlmanns Schützlinge die Räume eng und überließen Gladbeck die Initiative. »Taktisch haben wir sehr gut gespielt«, ordneten sich Volker Wehrmann und Carsten Korff sehr gut ins defensiv ausgerichtete Mittelfeld-System ein. »Auch die beiden Stürmer haben wieder sehr gut gearbeitet.« Die Belohnung: jeweils ein Treffer für Christian Möller und Lukas Dorn.
Dass letztlich trotz 2:1-Führung nichts Zählbares heraus sprang, dazu trug der FCO selbst bei. Eigentore von Holm-Holger Hebestreit (39.) und Carsten Korff (80.) machten den Weg frei für den Gegner. »Insgesamt muss man sagen, dass Gladbeck sehr effektiv gespielt hat, nur wenige Chancen für die Tore benötigte«, nannte Bühlmann einen Unterschied. Spielerisch konnten sich die Hausherren nur phasenweise in Szene setzen. »So lange unser Bollwerk stand, hatte Gladbeck es schwer.«
Keine Punkte im »Pott«, aber die Erkenntnis, dass auch die Großen nicht weit weg sind - Bühlmann trat die Heimreise aus Gelsenkirchen mit frischer Zuversicht an. Neue Verletzungsprobleme könnten die Laune des Trainers aber schnell wieder trüben. So meldete sich Christian Möller am Tag nach dem Gladbeck-Spiel mit einer überraschenden Nachricht: »Ich glaube, ich habe mir den Arm verstaucht.« Am Sonntag hatte er 90 Minuten durchgespielt, keine Schmerzen gespürt. Erst in der Nacht bereitete der Arm Probleme, bei einem Arztbesuch bekam Möller am Montag eine Gipsschiene verpasst. »Bis zum Derby gegen Enger-Westerenger am Wochenende dürfte er aber wieder fit sein«, ist »Bühle« ganz optimistisch.
Sein Spielmacher bereitet ebenfalls weiter Sorgen: David Mespe war gestern bei Dr. Eckhard Jungmann in Herford, um sein Knie erneut untersuchen zu lassen. Möglicherweise fällt der Mittelfeldmann (Meniskusprobleme) doch länger aus. »Einen Panik-Kauf wird es nicht geben«, schließt Bühlmann eine schnelle Verpflichtung aus. Sollte Mespe aber wochenlang fehlen, wird sich der FCO wohl oder übel auf dem Markt umschauen müssen.

Artikel vom 30.08.2005