Bezirksliga: SC Vlotho hat mehr vom Spiel, kann aber nichts draus machen
Von Alexander Grohmann (Text und Fotos) Vlotho (VZ). Sie machten keine Anstalten, ihren Platz zu verlassen. Noch eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff saßen Darko Tovitovic auf dem Rasen des Rudolf-Kaiser-Stadions und diskutierten über die voran gegangenen 90 Minuten. Die große Frage, die auch die beiden beschäftigte: Wieso hat es gegen den VfL Herford nicht zu drei Punkten gereicht?
Nur 0:0 gegen den Aufsteiger - das hatten sich die meisten anders vorgestellt. Zwar präsentierte sich der heimische Bezirksligist in ordentlicher Verfassung und hatte über weite Strecken auch mehr vom Spiel. Aber nicht nur Trainer Frank Warbende vermisste die zündenden Ideen im Spielaufbau. »Das war alles zu langatmig«, hatten Überraschungsmomente bei den Vlothoern Seltenheitswert. Chancen waren allenfalls Zufallsprodukte, was auch an der robusten Herforder Verteidigung lag. Sturm-Tank Darko Tovitovic bekam kaum einen »Stich«, auch Mehdi Dorabad blieb blass. Die Folge: eine »Nullnummer«, die Warbende leicht verstimmte. Vlothos Abwehrchef Jens Sinn erkannte das Haupt-Problem: »Uns hat vorne die Durchschlagskraft gefehlt.« Der Routinier, der sich vor allem nach der Pause immer wieder ins Spiel nach vorne einschaltete, wertete das Remis aber keinesfalls als Rückschlag. »Ich bin nicht unzufrieden, sondern nur ein bisschen enttäuscht.« Er zog auch positive Schlüsse aus der Partie: »Wir haben gezeigt, dass wir 90 Minuten lang Tempo machen können«, stimmen die körperlichen Voraussetzungen. Allerdings: Selbst in zweifacher Überzahl nach den beiden gelb-roten Karten gegen den VfL in der Schlussphase sprang nicht viel heraus. Sinn macht dies auch am geringen Durchschnittsalter seiner Mannschaft fest: »Da fehlt uns ein bisschen die Erfahrung.« Der Herforder Neuzugang Marco Rethage, der Tim Heuer während der 90 Minuten nicht von der Seite wich, lobte den Gastgeber: »Wir hatten schon einige Probleme mit dem hohen Tempo.« Für nette Worte kann sich der SC Vlotho aber leider nichts kaufen.
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