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Viele Fragen zur Zukunft der BOM

Wirtschaftsclub-Vorsitzender wirft Bürgermeister Untätigkeit vor

Bad Oeynhausen (cb). Zur Zukunft der Bad Oeynhausen Marketing (BOM) GmbH nach dem Jahreswechsel gibt es noch viele unbeantwortete Fragen. Dies verdeutlichen die unterschiedlichen Positionen zum Stand der Gespräche, wie das Gesicht der BOM Anfang 2006 aussieht. Friedrich Schiermeyer, Vorsitzender des Wirtschaftsclub, der zugleich Gesellschafter der BOM ist, wirft dem Bürgermeister vor, in dieser Sache untätig zu sein.

Für Friedrich Schiermeyer ist klar: Mit dem Ratsbeschluss vom 16. März, der den Austritt der Stadt aus der BOM-Gesellschaft zum Jahresende beinhaltete, ging der Auftrag an Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann einher, die Beteiligten zur Zukunft der BOM an einen Tisch zu bringen. Als Gremium dafür sieht er den Aufsichtsrat der Staatsbad GmbH, dessen Vorsitzender der Bürgermeister ist. Schiermeyer: »Eine für den 7. September terminierte Aufsichtsratssitzung ist auf Oktober verschoben worden. Warum?« Er sieht dies auch vor dem Hintergrund kritisch, dass die verbleibenden Gesellschafter der BOM - Verkehrsverein, Förderkreis der Innenstadt-Kaufleute und Wirtschaftsclub - bis Ende September über einen schriftlich zu formulierenden Austritt zu entscheiden hätten. Schiermeyer verdeutlicht in diesem Zusammenhang: »Keiner der verbleibenden Gesellschafter hat dies vor.«
Nachdem die Stadt ihren Rückzug verkündet hatte, folgten wenig später, im Frühsommer, die Stadtsparkasse und die Volksbank mit ihrer Kündigung der Mitgliedschaft in der BOM zum Jahreswechsel. Michael Gronau, Vorsitzender des Verkehrsvereins und zugleich Sprecher der BOM-Gesellschafter sagte gestern dem WESTFALEN-BLATT auf Anfrage: »Kommt es zu einer vernünftigen Lösung, wird der Verkehrsverein Gesellschafter bleiben.« Auf Vereinsebene wolle man sich noch in dieser Woche mit dem Thema befassen und das Ergebnis dann dem Bürgermeister mitteilen.
Zum verschobenen Termin für die Sitzung des Aufsichtsrates der Staatsbad GmbH vom 7. September auf Oktober erklärte Klaus Mueller-Zahlmann: »Bei der jüngsten Gesellschafter-Versammlung der BOM vor den Sommerferien ist von den drei zum Jahreswechsel noch verbleibenden Gesellschaftern ausdrücklich erklärt worden, auf Vereinsebene über das Thema bis Ende September noch beraten zu wollen. Allein aus diesem Grund ist die Sitzung verlegt worden.« Für den Wirtschaftsclub habe der stellvertretende Vorsitzende, Bernd Schneider, an der Sitzung teilgenommen.
Bei den weiteren Beratungen zur Zukunft der BOM steht für Mueller-Zahlmann vor allem eine Frage im Mittelpunkt: Führen die verbleibenden drei Gesellschafter die BOM weiter oder geht sie in der Staatsbad GmbH auf? Damit eng verbunden sei die Frage, wer zukünftig Arbeitgeber für die Beschäftigten der BOM sei.
Auch ohne Mitwirkung der Stadt und der beiden Banken sieht Friedrich Schiermeyer die Handlungsfähigkeit der BOM gegeben: »Während das Staatsbad für das Außen-Marketing zuständig ist und wäre, würde sich die BOM weiter um das innerstädtische Marketing kümmern, und darum, dass sich der Bürger mit der Stadt wieder mehr identifiziert.« Dazu gehören Weihnachtsmarkt, Wolkenschieber sowie Herbst- und Bauernmarkt.
Nach Angaben von Michael Gronau hat die Bad Oeynhausen Marketing im vergangenen Jahr über einen Gesamtetat von etwa 300 000 Euro verfügt. Darin enthalten gewesen sei ein Zuschuss der Stadt von rund 180 000 Euro, der in diesem Jahr auf 150 000 Euro reduziert wurde.

Artikel vom 30.08.2005