30.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Espeln feiert Erntedank »ganz groß«

Dreitägiges Fest - Umzug am Sonntag ist Höhepunkt - Mehr als 5 000 Besucher erwartet

Espeln (WV/spi). Mehr als 5 000 Besucher werden am Sonntag, 4. September, zum Höhepunkt des großen Erntedankfestes in Espeln erwartet. Um 14.30 Uhr setzt sich am neuen Bürgerhaus der Festumzug durch das Dorf in Bewegung. Mit dieser traditionsreichen Veranstaltung, die seit 85 Jahren das herausragende Fest in Espeln ist, wird quasi der letzte Erntewagen eingeholt. Der Bürgerverein hat alle Vorbereitungen getroffen.

Nachbarschaften, Freundeskreise und Vereine werkeln schon seit einiger Zeit wieder, um den weit über Espeln und Hövelhof hinaus beliebten Festumzug herzurichten. Alte Gerätschaften werden überholt und instand gesetzt, historische Trachten gestärkt und gebügelt, Pferdegeschirre geputzt und geölt, alte Zugmaschinen aus verstaubten Winkeln hervorgeholt. Alles, was einst bei der Ernte, in der täglichen Arbeit und im Jahreskreis nützlich und dienlich war, soll in Ehren wieder hervorgeholt und demonstriert werden.
Wer aufmerksam durch das Hövelhofer und Delbrücker Land radelt oder fährt, wird schon beobachtet haben, wie die Pferdegespanne vor historischen Gerätschaften angespannt sind, um die Funktionstüchtigkeit der Maschinen und Geräte zu testen. Aus Scheunen und Schuppen hört man Sägen kreischen, Akkubohrer jaulen und Hämmer klopfen. Vielköpfige Teams erstellen Motivwagen, die durchaus von Jahr zu Jahr variieren.
So sieht man einen Schmiedewagen vorbeiziehen, die Dorfbäckerei erwacht zu neuem Leben, und auf dem Dreschwagen hört man die Dreschflegel auf- und niedersausen. Fröhliche Gesänge vom Erntewagen, vom Heuwagen, von allen Wagen zeugen von der geglückten Ernte. In diesen Lobpreis stimmen die Musikkapellen und Fußgruppen ein, die fröhlich musizierend die Besucher mit in den fröhlichen Zug einbinden. Diese Begeisterung springt über, kaum jemand verlässt nach dem Umzug das Dorf; man versammelt sich auf dem Festgelände, um der Festansprache des Hövelhofer Pastors Bernhard Haase zuzuhören. ». . . Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen liegt nicht in unsrer Hand . . .« so lautet ein Vers aus dem Lied »Alle guten Gaben«. Wie sehr alle auf Gottes Hilfe angeweisen sind, sieht man in diesem weitgehend verregneten Sommer. Das Brotgetreide steht/stand noch mitten im August auf den Feldern und taugt allenfalls noch als Futter für das Vieh. . . 
Nach der Festansprache wird die Reitergruppe Espeln die Besucher mit einer Quadrille erfreuen. 16 Amazonen und Reiter begeistern alljährlich mit ihren liebevoll einstudierten Figuren - sicherlich einer der Höhepunkte des Erntedankfestes. An die Quadrille schließt sich das Kranzreiten an. Im Galopp wetteifern die Reiter um die Würde des Erntekönigs. Dabei gilt es, einen Haferkranz aus luftiger Höhe zu ergreifen.
Mit dem neuen Erntekönig zieht das ganze Gefolge mit Musik und Gesang in das Festzelt, um sich in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen, Bier und Korn der geglückten Ernte zu erfreuen. Um 19.30 Uhr erwartet der Bürgerverein das neue Erntekönigspaar. Um 20Uhr wird die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Hövelhof begrüßt, anschließend folgt Tanz unter der Erntekrone.
Das Erntedankfest beginnt bereits am Samstag um 18 Uhr mit dem Erntedankgottesdienst und der anschließenden Gefallenenehrung am Ehrenmal. Um 20 Uhr empfängt der Bürgerverein die Ostenländer Schützenbruderschaft, danach heißt es »Tanz für alle«.
Mit einem Gottesdienst um 8.15 Uhr beginnt der Erntedankfest-Montag, 5. September. Um 9 Uhr trifft sich der Bürgerverein um Festzelt zum Frühschoppen. Der Nachmittag gehört dann den Kindern (15 Uhr, Kinderbelustigung). Um 20 Uhr werden die Nachbarn vom Bürgerschützenverein Steinhorst abgeholt. Und mit erneutem Tanz klingt das Fest aus.

Artikel vom 30.08.2005