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Nostalgische Zeitreise in Fölsen

Historischer Erntedankmarkt ließ die alte Landwirtschaft aufleben


Fölsen (hm). Um 50 bis 60 Jahre zurückversetzt fühlten sich am Samstag und Sonntag die zahlreichen Besucher des historischen Erntedankfestes in Fölsen. Auf dem Gelände hinter dem Sportplatz stand das Fest ganz im Zeichen traditioneller Erntetechniken und historischer Erntemaschinen.
Vorbereitet hatten dieses historische Ereignis die Ortsheimatpfleger Friedhelm Drewes und sein Stellvertreter Heiner Hesselmann in Zusammenarbeit mit den Vereinen des Eggedörfchens. Neben dem Restaurieren alter Maschinen haben fachkundige Fölser den Weizen herkömmlich mit der Sense gemäht und die Garben mit den in besonderer Technik gefertigten Strohseilen gebunden. An beiden Tagen demonstrierten die Fölsener auf zwei vom Club der »Dreschflegel« aus Borgholz-Natingen zur Verfügung gestellten alten Ottomeyer-Dreschkästen aus den Jahren 1940 bis 1956, wie die Weizenkörner von den Halmen getrennt in die Säcke fließen. Unter anderem wurde auch die Arbeitstechnik eines Selbstbinders von 1947, eines Grasmähers von 1905, einer Flügenmähmaschine von 1910 und eines Futterschneiders demonstriert.
Mit großem Interesse und wacher Begeisterung schauten die Zuschauern überall zu. Eine Vielzahl von Traktorenclubs aus dem Umland waren mit 53 zum Teil sehr alten restaurierten Traktoren nach Fölsen gekommen. Bei einem Traktoren-Corso hatten die Gäste Gelegenheit, den »Sound« der verschiedenen Motoren auf sich wirken zu lassen. Großen Zuspruch fand am Sonntag der von Pater Hermann Schütte zelebrierte Feldgottesdienst, an dem mehr als 300 Mitfeiernde teilnahmen.
Einen besonderen Zuspruch fand der Original-Fölser-Linseneintopf. Überhaupt war für das leibliche Wohl nach echter Hausmacherart gesorgt. Ortsvorsteher Hubert Gockeln brachte die zweitägige Veranstaltung auf den Punkt: »Eine derartige Aktion hat es in der Stadt Willebadessen noch nicht gegeben. Wir sind stolz, dass ein kleiner Ort wie Fölsen mit 230 Einwohnern so etwas auf die Beine gestellt hat.« Unter den Besuchern war zu hören, wie schwer und mit welch körperlichen Ernteeinsatz die Menschen damals ihr tägliches Brot verdienen mussten.

Artikel vom 30.08.2005