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Moral stimmt, Leistung noch nicht

Fußball-Verbandsliga: SV Enger-Westerenger mit »unerklärlicher erster Halbzeit«

Von Klaus Pilz
Enger (HK). So richtig zufrieden war unter den Offiziellen und Spielern des Fußball-Verbandsligisten SV Enger-Westerenger nach dem 2:2 im ersten Heimspiel der Saison gegen den SuS Stadtlohn keiner. Immerhin bewies das Team gute Moral, holte in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand auf.

Als »unerklärlich« bezeichnete SVEW-Trainer Christian Wück den Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten. »Vielleicht waren sich meine Spieler zu sicher«, versuchte er zu erklären. »Nach dem guten Spiel in Rhynern dachten sie wohl, man könne hier und heute mit links gewinnen. Leider mussten sie schmerzhaft feststellen, dass ohne Einsatz gar nichts läuft.« Auch den ungewohnten Rasenplatz in Westerenger ließ er als Entschuldigung nicht gelten. »Das Spielfeld war vielleicht ein bisschen stumpf. Da musste man sich etwas umstellen, aber schlecht war es nicht.«
Obwohl Wück keinen aus seiner negativen Kritik heraus nehmen wollte, muss angemerkt werden, dass zumindest Hakan Karaarslan über 90 Minuten ein gutes Spiel machte. Auch Blerim Dreshaj im Vierer-Abwehrverbund wirkte sicher. Die restlichen neun Akteure waren von der Form der Vorwoche meilenweit entfernt. Matthias Klein musste allerdings bereits nach 30 Minuten verletzungsbedingt den Platz verlassen.
»Wie kann man nach einer guten Trainingswoche nur so in ein Spiel gehen«, hinterfragte Wück nach der Partie die Einstellung seiner Truppe. »Es wurde richtig laut in der Kabine. Auf einmal lief es dann. Selbst nach dem 0:2 haben wir uns die Spielanteile zurück erkämpft. Zwar waren wir in Überzahl, doch man muss erst einmal so ein Powerplay gegen Stadtlohn aufziehen. Im Endeffekt hätten wir angesichts der Chancen sogar noch gewinnen müssen, doch das wäre nicht verdient gewesen.«
SuS Stadtlohns Trainer Manfred Ostendorf musste seine Spieler beruhigen, denn die fühlten sich von Schiedsrichter Manfred Swiers (Spexard) verpfiffen. »Meine Mannschaft ist hier sehr gut aufgetreten«, bilanzierte er. »Der Schieri hat für meine Begriffe einseitig gepfiffen. Nach der Aktion gegen Drüner pfiff er nur gegen uns. Trotzdem waren wir nach dem 2:0 der Riesenüberraschung ganz nah. Dem Gegner muss ich ein großes Kompliment machen. Er hat nie aufgesteckt. Unterm Strich haben wir uns aber ganz gut geschlagen.« Bei Stadtlohns Pechvogel Maik Drüner besteht übrigens der Verdacht auf einen doppelten Kreuzbandriss im Knie.
Am morgigen Mittwoch empfängt der SVEW um 18 Uhr in Westerenger den Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld.

Artikel vom 30.08.2005