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Großes Fest der schönen Stimmen

Großartiger Jugendchor aus Klausenburg in der Kreuzkirche zu Gast


Bünde (öse). Es war einfach überwältigend: Jeder Winkel der Kreuzkirche zu Ennigloh schien ausgefüllt von prägnanten, wunderschönen Stimmen. Die Ankündigung, dass der Jugendchor aus Klausenburg (Siebenbürgen) nunmehr zum dritten Mal hier gastieren und die Besucher mit seinem herrlichen Gesang erfreuen wollte, hatte für explosionsartige Resonanz gesorgt. In der Kreuzkirche war buchstäblich kein »Bein mehr an die Erde« zu bekommen.
Als die Chormitglieder mit dem mehrstimmigen »Großen Halleluja« in das Gotteshaus einzogen, schien jedes Gespräch der Besucher wie von Geisterhand weggewischt. Nur die Aufmerksamkeit für die großartigen Interpreten zählte; jedes der nachdenklichen, gehaltvollen Lieder mit hohem »Lohn« an Applaus zu bedenken, danach stand der Sinn.
»Allen, die in den vergangenen Jahren die Rumänienhilfe unterstützt haben, gilt mein Dank. Die Mitglieder des Chors wollen ihrerseits Dankeschön sagen mit diesem Konzert«. Sitta Freifrau von Eckardstein, in deren Händen die Rumänienhilfe seit über einem Jahrzehnt liegt, übernahm die Moderation der Veranstaltung.
Man könne gar nicht genug darauf hinweisen, so Sitta von Eckardstein, wie sehr die Jugendlichen auf Hilfe von außerhalb angewiesen seien. Sie zählen zu einer ungarischen, evangelischen Minderheit in Siebenbürgen, ihre Familien sind häufig so bedürftig, dass das Geld für die Internatsschule in Klausenburg nicht aufgebracht werden kann.
Das Auge will sich auch an etwas Schönem erfreuen - in dieser Hinsicht bot der Chor ein buntes, stimmungsvolles Bild. Schwarze Hosen, mit dunklen oder farbigen Westen, ließen die jungen Männer elegant erscheinen. Eine regelrechte Augenweide waren die Mädchen in ihren Trachten. Dabei zählt es zum Brauchtum in Siebenbürgen, das jedes Dorf für eine andere Tracht zeichnet. Mal mit langem Rock oder kurz, ethnisch bunt oder mit Stickereien.
Kirchliche Lieder, Weisen von klassischen Komponisten (auch in Deutsch) oder Folklore aus Ungarn und Rumänien, all das avancierte unter der Regie von Chorleiter Ërpád Székely zu meisterlichen Darbietungen. »Möge die Straße uns zusammenführen«, das Schlusslied barg diesen Wunsch, der wohl aus allen Herzen gleichzeitig kam. Dann stehende Ovationen, einem Donner gleich - ein Dank, der für solch eine fulminante Leistung nicht unerwartet kam.

Artikel vom 30.08.2005