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Arminia bringt's auf den Punkt

Bielefeld schießt den FSV Mainz mit zwei Elfmetern an das Tabellenende

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Zwei Elfmeter von Nebosja Krupnikovic bescherten dem DSC Arminia gegen den FSV Mainz den so wichtigen ersten Saisonsieg. Die Bielefelder brachten es auf den Punkt: Sie gaben die Rote Laterne ab, die Mainz mit nach Hause nehmen musste.

»Wir sind froh, dass wir das Spiel durch zwei berechtigte Elfmeter gewonnen haben«, sagte DSC-Trainer Thomas von Heesen. Jürgen Klopp (FSV) konnte da nicht widersprechen, obwohl seine Elf weiter auf den ersten Sieg und das erste Tor in dieser Saison wartet. »Wer so auftritt, so spielt, der wird auch wieder Tore machen. Auf diesen Tag warten wir.«
Gestern vergeblich, obwohl die Gäste die ersten Akzente setzten. Erst sah Abel nach sieben Minuten die gelbe Karte, als er Vata gefoult hatte. Dann zog Thurk (20.) nach Doppelpass mit Auer ab, aber Hain lenkte den Ball an die Latte.
Arminia zeigte sich jedoch keine Sekunde geschockt. Und was Trainer Jürgen Klopp befürchtet hatte, trat dann ein: Die Hausherren gingen in Führung. Abel ging gegen Vata erneut zur Sache, der Albaner stürzte: Schiedsrichter Meyer zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Wache ahnte die Ecke, konnte den Treffer von Krupnikovic (23.) nicht verhindern. Eine Premiere: Es war das erste Saisontor vor eigenem Publikum.
Krupnikovic legte gleich nach. Erneut aus elf Metern zum 2:0 - nach 39 Minuten. Verteidiger Rose hatte eine Vata-Flanke mit der Hand vor Zuma abgewehrt.
»Wir spielen ganz ordentlich, aber wir treffen einfach die Bude nicht«, stellte FSV-Präsident Strutz fest. Mainz, in der laufenden Saison immer noch ohne Tor, forderte nach 53 Minuten ebenfalls Elfmeter: Doch diesmal pfiff Meyer nicht, als Korzynietz den Angreifer Thurk nicht ganz fair im Strafraum gestoppt hatte. Glück in dieser Szene für die Bielefelder.
Wenig später war Korzynietz der Retter, als er einen Kopfball von Friedrich gerade noch von der Linie befördern konnte. »Ich möchte das nicht herausstellen. Wenn Krupi nicht getroffen hätte, dann hätte das alles nichts genutzt«, meinte er später bescheiden. Die Mainzer, die im ersten Abschnitt nach dem Europacup-Auftritt in Island noch müde wirkten, erhöhten zusehends das Tempo.
In der Schlussphase hatten sie eindeutig mehr Spielanteile. Aber die Bielefelder, die nach zwei Niederlagen nervös begonnen hatten, standen jetzt besser und ließen erstmals in dieser Saison keinen Treffer zu. Das große Aufatmen beim Abpfiff: Dieser erste Saisonsieg war Schwerarbeit. »Wir sind wahnsinnig erleichtert, dass wir heute die ersten Punkte eingefahren haben«, sagte Arminia-Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch.
Jürgen Klopp trug die Niederlage mit Fassung: »Es gibt sicherlich Schöneres, aber es gibt auch Schlimmeres«. In der Tabelle wurden die Arminen für den Dreier »sprunghaft« belohnt: Sie machten einen Satz von Platz 18 auf den elften Rang.

Artikel vom 29.08.2005