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Ersatzkassen mit Überschuss

Ein Plus von 147 Millionen Euro im ersten Halbjahr

450 Millionen Euro Einnahmen aus der Tabaksteuer flossen den Ersatzkassen zu.

Berlin (Reuters). Die Ersatzkassen haben die erste Jahreshälfte erneut mit einem Plus abschließen können, das jedoch deutlich unter dem Wert des Vorjahres lag. Die zehn Ersatzkassen erzielten in den ersten sechs Monaten einen Überschuss von insgesamt 147 Millionen Euro, wie aus einem Papier des Spitzenverbands hervorgeht. Im Vergleichszeitraum 2004 - den ersten sechs Monaten nach In-Kraft-Treten der Gesundheitsreform - waren es noch 743 Millionen Euro gewesen.
Zu den Ersatzkassen zählen die größten deutschen Krankenkassen wie Barmer, DAK, Techniker Krankenkasse und die Kaufmännische Krankenkasse. Vor der Gesundheitsreform hatte die gesamte gesetzliche Krankenversicherung 2003 ein milliardenschweres Minus verbucht. Auch andere Kassenarten erklärten, sie erwarteten für die erste Jahreshälfte 2005 erneut ein Plus, das jedoch unter dem Vorjahreswert liegen werde. Die Gesundheitsreform hat damit offenbar an Kraft verloren.
Dass überhaupt ein Überschuss erzielt werden konnte, ist nach Ansicht von Kassenverbänden vor allem auf die im Mai überwiesene Rate des Bundes für versicherungsfremde Leistungen aus der Tabaksteuer zurückzuführen. Allein die Ersatzkassen erhielten aus diesem Topf 450 Millionen Euro.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die konkreten Halbjahreszahlen für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung lägen noch nicht vor. Sein Haus gehe aber davon aus, dass sich die Entwicklung der ersten drei Monate fortsetzen werde und im zweiten Quartal ein deutlicher Überschuss zu verzeichnen sei.

Artikel vom 24.08.2005