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Iraker ringen
um Verfassung

Regierungschef erwartet Einigung

Bagdad (dpa). Im Ringen um die Verfassung hat sich Iraks Regierungschef Ibrahim al- Dschafari trotz der neuen Verzögerung optimistisch gezeigt.
Iraks Regierungschef Ibrahim al-Dschafari.
Die bestehenden Differenzen könnten in den nächsten Tagen ausgeräumt werden, sagte al-Dschafari gestern nur wenige Stunden nachdem erneut eine Frist für die Vorlage im Parlament ausgelaufen war. Das Verfassungskomitee hatte am Montagabend nur einen unvollständigen Verfassungsentwurf vorgelegt. Zum Widerstand der Sunniten gegen den von Schiiten und Kurden unterstützten bisherigen Verfassungstext sagte al-Dschafari, dass der Entwurf auch ohne eine Zustimmung der sunnitischen Araber am kommenden Donnerstag dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden könnte. »Wir können es nicht jeder einzelnen Person recht machen«, sagte der schiitische Politiker in Bagdad.
Die Nationalversammlung hatte vom Verfassungskomitee einen unvollständigen Entwurf für eine neue Verfassung entgegengenommen. Die strittigen Punkte sollen bis Donnerstagabend geklärt werden. Unter anderem ist die Frage der Machtverteilung zwischen Bagdad und den einzelnen Regionen noch ungeklärt. Hintergrund des Konflikts ist in erster Linie die Angst der sunnitischen Araber, die Kurden im Norden und die Schiiten im Süden könnten sich von Bagdad abkoppeln und den Zentralirak nicht mehr von ihren Öleinnahmen profitieren lassen.
US-Präsident George W. Bush nannte eine neue Verfassung einen entscheidenden Schlag gegen die Terroristen und einen Meilenstein in der Geschichte des Nahen Ostens. Die Verfassung werde die Werte und Traditionen der Iraker widerspiegeln.Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 24.08.2005