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Suchtkrankenhilfe ausgeweitet

Caritas-Verband Paderborn hat sein Angebot ausgebaut


Paderborn (WV). Trotz knapper werdender finanzieller Mittel hat die Suchtkrankenhilfe im Caritas-Verband Paderborn ihr Angebot ausgebaut und weiterentwickelt. Der Fachdienst erreichte im vergangenen Jahr über 5000 Menschen im Kreis Paderborn.
Eine neues Gruppenangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien stand 2004 im Blickpunkt der Arbeit. »Diese Aufgabe hatte für uns größte Priorität« betont der Leiter der Suchtkrankenhilfe, Friedhelm Hake. Er schätzt, dass allein im Kreis Paderborn mehr als 5000 Kinder betroffen sind. Die Gruppe, die wöchentlich in Schloß Neuhaus stattfindet, wurde durch die finanzielle Unterstützung der »Aktion Mensch« und zweier Privatspenden möglich. Die Projektdauer ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Besonderheit dieses Projekts ist die gemeinsame Verantwortung und damit eine projektbezogene Kooperation zwischen Suchtkrankenhilfe und Erziehungsberatung.
Traditionell betreut die Suchtkrankenhilfe Selbsthilfegruppen. 2004 sind drei neue Selbsthilfegruppen hinzugekommen, unter ihnen GAME OVER für pathologische Glücksspieler. Die Selbsthilfegruppen treffen sich selbständig in den Räumen der Suchtkrankenhilfe im Ükern.
Die Suchtkrankenhilfe im Caritas-Verband Paderborn betreut 280 Drogenkranke, die mit dem Ersatzstoff Methadon behandelt werden. Ihre Zahl beträgt im Kreis Paderborn mehr als 400. »Für diese große Zahl von Substituierten braucht es eine psychosoziale Begleitung«, sagt Hake. Das sei der zweite Stabilisator neben dem Medikament selbst.
Insgesamt haben die 27 Mitarbeiter der Suchtkrankenhilfe - darunter zwanzig psychosoziale Fachkräfte - im vergangenen Jahr mehr als 1300 Klienten mittel- und langfristig betreut und beraten, weitere 1000 nahmen eine kurze Beratung in Anspruch. Hinzu kommen fast 3000 Menschen, die durch die Offene Arbeit in Schulen, die Streetwork im Stadt- und Kreisgebiet und die Präventionsarbeit angesprochen und mit unterschiedlichen Hilfen versorgt wurden. Insgesamt stiegen die Kontaktzahlen des Caritas-Fachdienstes 2004 um 35 Prozent.

Artikel vom 10.08.2005