11.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Kirche wirkt wieder anziehend

Prälat Koch: »Für viele Junge ist vieles neu, aber eben auch reizvoll«

Köln (dpa). Junge Menschen fühlen sich heute nach Überzeugung von Weltjugendtags-Generalsekretär Heiner Koch von der Kirche wieder angezogen. Dazu habe auch die distanzierte Haltung ihrer Eltern zu Religion und Kirche beigetragen, sagte Prälat Koch.
»Für die jetzige Generation sind wir deshalb überraschend neu, zum Teil fremd, deshalb aber auch reizvoll.« Die Frage sei nun, ob die Kirche ausreichend Profil habe und einladend genug sei, damit sich diese Menschen auf den Weg zum Christwerden machten.
Genau deshalb habe Papst Johannes Paul II. auch diejenigen zum Weltjugendtag nach Köln eingeladen, die der Kirche fern stehen. »Gerade die werden angesprochen. Wir verwenden sehr viele Bilder, Bilder, die jeden ansprechen und tief in die Seele wirken«, sagte Koch. Als Beispiele nannte er den Papsthügel am Rand einer weiten Ebene, auf dem Benedikt XVI. die Schlussmesse zelebrieren wird, und die Wallfahrt zum Dreikönigsschrein im Dom: »Die Heiligen Drei Könige sind ja auch Suchende, Fragende.«
Der Weltjugendtag solle aber mehr werden als ein Event mit großen Symbolen. Genau so wichtig seien die Gebete in den vielen Kirchen, die Glaubensunterweisungen durch die Bischöfe oder die Beichte: »Ich kenne keine Großveranstaltung mit so vielen Momenten der Stille und des Nachdenkens.« Auch der Papst und die Bischöfe träfen sich mit Jugendlichen im kleinen Kreis, damit ein echter Dialog zu Stande komme. Daran sei keineswegs nur die »Papstjugend« beteiligt. »Jeder ist herzlich eingeladen. Wer kommt, kommt.« Entscheidend sei aber auch der Dialog der jungen Leute untereinander, die aus sehr verschiedenen Kulturen und sozialen Schichten nach Köln kämen.
Gemessen an der Zahl der Teilnehmer sei der Aufwand aus Kirchensteuermitteln gering. »Ich kenne keine Veranstaltung für so viele Menschen, die so billig ist«, wies Koch Kritik an den Kosten zurück. Für viele Gäste aus dem Ausland werde die Reise nach Köln das Ereignis ihres Lebens.

Artikel vom 11.08.2005