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Spey freut sich auf eine »Super-Runde«

Landesliga-Staffeltag: Fair-Play-Preis an Steinhagen - FC Türk Sport mit 360 Punkten Letzter

Von Alexander Grohmann
Bad Oeynhausen (WB). Dirk Göhner durfte am Samstag eine letzte Ehrung entgegen nehmen. Landesliga-Staffelleiter Friedhelm Spey überreichte dem Vorsitzenden des FC Bad Oeynhausen beim Treffen in der Kurstadt nachträglich die Meister-Urkunde, verbunden mit einem Anliegen: »Ich wünsche dem FCO viel Erfolg, und lasst' euch nicht so schnell wieder bei uns blicken«, sagte Spey schmunzelnd mit dem Verweis auf die drei letzten Landesliga-Meister, die allesamt postwendend wieder abgestiegen waren.

TuS Jöllenbeck, SV Avenwedde und TuS Dornberg - den vermeintlichen Überfliegern wurden die Flügel in der neuen Klasse schnell gestutzt. Alle drei kamen auf schnellstem Wege zurück. Dieses Schicksal will der FCO vermeiden. »Die sechs Jahre in der Landesliga haben uns sehr viel Spaß gemacht, die Zusammenarbeit mit Friedhelm Spey war immer sehr gut«, so Göhner auf dem traditionell vom Meister ausgerichteten Staffeltag.
Als gutes Omen könnte die Tatsache dienen, dass zuletzt der Meister gleichzeitig immer auch der Gewinner des Fair-Play-Pokals war. In diesem Jahr traf dieser Fall nicht ein. Die mit 250 Euro dotierte Sonderwertung gewann die SpVg. Steinhagen mit nur zwölf »Minuspunkten« (drei gelb-rote und eine rote Karte) vor dem TuS Tengern (20) und Rot-Weiß Maaslingen (22). Abgeschlagenes Schlusslicht war der FC Türk Sport Bielefeld mit sage und schreibe 360 Punkten, nachdem es in der Hinrunde fast jede Woche Negativ-Schlagzeilen gehagelt hatte. »In der Rückrunde hat sich der FC Türk Sport aber deutlich gebessert«, wies Spey auf die positive Entwicklung hin, die auch mit dem sportlichen Aufschwung der Bielefelder einher ging.
Der Staffelleiter lobte auch das Verhalten des FC Bad Oeynhausen und Rot-Weiß Maaslingen in der Frage der Abstiegs-Entscheidung an den letzten beiden Spieltagen. »Da gab es ja im Vorfeld einige Spekulationen.« Doch sowohl der FCO (7:2 gegen SC Vlotho) als auch Maaslingen (2:1 in Vlotho) hatten in ihren Spielen nichts zu »verschenken«, obwohl es für beide Vereine um nichts mehr ging. »Das verstehe ich unter Fairness, super! Die Serie wurde sauber zu Ende gespielt.« Deswegen hatte Spey »spontan« noch einen Ball mitgebracht, den er RWM-Vertreter Henri Detert übergab.
Nicht ganz so begeistert war der Staffelleiter von der Tatsache, dass in der vergangenen Saison gleich sechs Fälle von Tätlichkeit verhandelt werden mussten. »Das ist ein einsamer Rekord, das darf nicht wieder vorkommen.« Konrad Schulz, Mitglied des Schiedsrichter-Verbands-Ausschusses, fand noch andere Kritikpunkte. So habe in der vergangenen Saison der Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer bis auf die unteren Ligen durchgeschlagen. »Die Ansetzungen für die Spiele erfolgten oft erst sehr spät, bei einigen Partien gab es dann Probleme«, waren desöfteren Referees nicht aufgetaucht. »Bis auf eine Partie ist aber letztlich immer alles glatt gegangen.«
Alles Andere war pure Vorfreude: »Wir haben in der nächsten Saison eine Super-Runde, das ist eine Hammer-Gruppe«, ist Friedhelm Spey begeistert von der neuen Landesliga-Konstellation. »Wer soll da eigentlich absteigen?«, fragt er sich ob der Gruppen-Stärke mit den Neulingen TuS Dornberg, SC Wiedenbrück 2000, SC Herford, Victoria Clarholz, SG Bustedt und VfL Theesen. Nicht mehr dabei sind die »Grenz-Vereine« SV Höxter und SV Borgholz/Natzungen, die vom Verband in andere Gruppen eingegliedert wurden. Die langen Reisen fallen somit weg. Die Liga ist näher zusammen gerückt. »Ich bin mir sicher, dass wir im Jahr vor der WM großen Zuspruch bekommen werden. Wir haben ja an jedem Wochenende irgendwo ein interessantes Derby«, so Spey.

Artikel vom 08.08.2005