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Eltern im Schulstress

Wenn ADHS-Kinder Lernprobleme haben

Mit dem Schulalltag beginnt für manche Kinder eine schwierige Zeit: Schule und Lernen bedeuten für sie vor allem Stress und Frustration. Die Eltern erleben, wie ihre Kinder mit den Anforderungen der Schule nicht klar kommen, trotz intensiver Betreuung.

Nicht selten steckt hinter diesen Problemen eine psychiatrische Störung. Statistisch gesehen sitzen in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). ADHS fordert auch den Eltern viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Standhaftigkeit ab. »Die Familien erleben oft Höhen und Tiefen in rasantem Wechsel. An machen Tagen läuft alles gut, an anderen scheint es überhaupt nicht zu klappen - und die Nerven der Eltern liegen blank. Aber Eltern können lernen, sich besser auf die Besonderheiten von ADHSKindern einzustellen«, erklärt die Kinderärztin und Psychotherapeutin Dr. Elisabeth Aust-Claus aus Wiesbaden.
Die Auswirkungen der Gehirnstoffwechselstörung auf den Schulalltag sind dramatisch: Neben Aufmerksamkeitsstörungen häufen sich die Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen. Zu den Folgen gehören schlechte Noten trotz normaler Intelligenz und eine ADHS-typische »negative Schulkarriere«.
Medikamente, oft in Verbindung mit Psychotherapie, können Betroffenen helfen, ihr Verhalten besser zu steuern. Weil die Kinder den ganzen Tag mit der Erkrankung zurechtkommen müssen, empfehlen Experten heute eine medikamentöse Ganztagestherapie mit dem Wirkstoff Methylphenidat.
Dabei ist eine gleichbleibende Wirkung anzustreben, unabhängig von den Frühstücksgewohnheiten. So soll das Kind die Chance erhalten, sich seinem Alter gemäß zu entwickeln und bleibt auch in der Schule nicht hinter seinen Fähigkeiten zurück.
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Artikel vom 12.08.2005