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Notärzte rücken 8200 mal aus

Zehn Jahre Notfallversorgung Bad Driburg - grenzübergreifende Einsätze

Bad Driburg (WB/rob). Das Notarztsystem in Bad Driburg wird zehn Jahre alt. »Es ist erfolgreich dem St. Josef Hospital angegliedert worden«, sagt Chefarzt Dr. Manfred Schüller.

Neben den bereits bestehenden Notarztstandorten Höxter, Brakel, Warburg und Steinheim erhielt Mitte der 90er Jahre auch der westliche Bereich des Kreises Höxter eine Verbesserung in der Notfallversorgung. Anfänglich in städtischer Hand, übernahm 2000 der Kreis Höxter den Rettungsdienst Bad Driburg. Neben der Kernstadt Bad Driburg werden die Ortschaften Dringenberg, Altenheerse, Neuenheerse, Herbram Wald, Willebadessen, Herste, Merlsheim, Himmighausen, Alhausen, Reelsen, Langeland, Erpentrup, Kempen-Veldrom, weiterhin Buke und Altenbeken sowie partiell Istrup und Fölsen (Grenzbereich zum Versorgungsgebiet Brakel) versorgt.
Die angrenzenden Gebiete des Kreises Paderborn, so Buke, Altenbeken und Schwaney, wurden von Anfang an mitbetreut, vorübergehend vom Rettungsdienst Paderborn versorgt, seit einem Jahr jedoch, - bis auf Schwaney - wieder durch den Rettungsdienst Bad Driburg abgedeckt.
Im Rettungsdienst Bad Driburg sind 12 Rettungsassistenten sowie eine wechselnde Anzahl von Notärztinnen und Notärzten aus den Krankenhäusern und Kliniken des Ortes tätig (derzeit 14 Notärztinnen und Notärzte mit entsprechend qualifizierter Ausbildung).
Dr. Schüller: »Je nach Krankheitsbild werden Patienten nach ihrer Erstversorgung vor Ort und auch in entsprechende Fachabteilungen der Krankenhäuser der Kreise Höxter, Paderborn oder Lippe begleitet.« Bei notwendigen Behandlungen in Spezialkliniken, so bei Schädel-Hirn-Verletzungen und anderen schweren Verletzungen, habe sich die gute Zusammenarbeit mit der Luftrettung (Hubschrauber Christoph mit den Standorten Bielefeld, Göttingen und Kassel) bewährt.
Außerordentlich wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und Notärzten der angrenzenden Gebiete, den niedergelassenen Ärzten, den Feuerwehren, der Polizei, den Rettungswachen, den Notfallseelsorgern sowie den Ämtern. »Gerade in ländlichem Gebiet mit längeren Fahrtzeiten für die Rettungsmittel ist es besonders wichtig, über allen notwendigen Behandlungsmaßnahmen verfügen zu können, erklärt Dr. Manfred Schüller. Seit mehreren Monaten werde beispielsweise bei akuten Herzinfarkten die so genannte Prähospital-lyse, das heißt die medikamentöse Auflösung von Blutgerinnseln in den Herzkranzgefäßen, vom Notarzt vor Ort vorgenommen.
In zehn Jahren sind 8 200 Notarzteinsätze gefahren worden, davon 1 150 in die Paderborner Region. Bis Stichtag 30. Juni gab es schon 472 Alarmierungen.

Artikel vom 29.07.2005