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Daniel Cartus wird operiert

Für SCPer ist Hinrunde gelaufen

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Nächster Schock für Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07: Daniel Cartus muss operiert werden. Für den 26-Jährigen ist damit die Hinrunde gelaufen. »Mit ihm plane ich in diesem Jahr nicht mehr«, sagte Trainer Jos Luhukay.

Bereits kommende Woche soll in Bünde der chirurgische Eingriff am linken Hüftgelenk vorgenommen werden. Damit folgt der Fußballprofi dem Rat von Mannschaftsarzt Dr. Tobias Senn sowie eines schweizer Spezialisten, den Cartus vergangene Woche in Bern aufgesucht hatte. Nach eingehenden Untersuchungen hielten die Mediziner diese Operation für unumgänglich.
Damit endet, so hofft zumindest »Carte«, eine lange Leidensgeschichte. Denn bereits während der Regionalliga-Rückrunde musste der schnelle Außenstürmer immer wieder Schmerztabletten nehmen, ließ sich fit spritzen und zuletzt sogar mit Kortison behandeln. »Dieser stechende Schmerz kommt ganz plötzlich. Ich kann dann noch nicht einmal mehr richtig gehen«, beschreibt der Rechtsfuß seine Probleme.
Nach Markus Krösche (Meniskus) und Guido Spork (Sprunggelenk) ist Daniel Cartus damit bereits der dritte Paderborner Spieler, der unters Messer muss. Während Spork noch mindestens vier Wochen fehlen wird, sieht der Heilungsprozess bei Krösche schon wesentlich besser aus. Der 26-Jährige wird voraussichtlich nächste Woche wieder voll ins Teamtraining einsteigen können. »Das Knie ist in Ordnung, Markus muss jetzt nur vom Kopf auch soweit sein, dass er sein Bein auch wieder voll belastet«, meinte der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk.
Damit verfügt Luhukay, eine Woche vor dem Start in die Zweitligasaison, nur noch über 15 einsatzfähige Feldspieler und damit über viel zu wenig Alternativen. Wie schwer sich der Aufsteiger tut, wenn der Coach einige Stammspieler vorzeitig vom Feld nimmt (wie nach einer Stunde gegen OFI Kreta/0:0) oder gar schont (wie am Mittwoch beim Landesliga-Neuling SpVg. Brakel/8:1), bewiesen die jüngsten Testspiele. So waren die ersten 45 Minuten in Brakel nicht nur den 1 000 Zuschauern im Sportzentrum »Pahenwinkel« ein Rätsel. »Viel zu wenig Tempo und viel zu viele Fehlpässe«, bemängelte Luhukay das Spiel seiner Mannschaft. Erst nach dem Wechsel war der Chefcoach mit dem SCP-Kick einverstanden. »Mit dem Regen wurde auch unser Spiel schneller«, sagte Luhukay, der nur mit zwei Stammkräften (Kapitän Danijel Stefulj und Mehmet Dragusha) begann. Im zweiten Durchgang kamen dann noch Stephan Maaß, Marcel Ndjeng, später brachte der Holländer auch noch René Müller und Dennis Schulp.
Viel Qualität, aber wenig Quantität - der SC Paderborn 07 wird jetzt noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv und versuchen, zwei weitere Spieler (Sturmspitze und defensives Mittelfeld) zu verpflichten. Trainer Jos Luhukay hat bereits zwei Kandidaten im Auge, doch vor Beginn der kommenden Woche wird sich noch nichts tun. Allerdings muss der SCP seine Strategie etwas ändern. Waren bislang Ausleihgeschäfte mit Erstligisten ein absolutes Tabuthema, denkt Luhukay nun um: »Wir müssen unseren kleinen Kader noch dringend erweitern, zeitgleich aber auch sehen, was mit unseren finanziellen Rahmenbedingungen noch möglich ist.« Namen nannte der Chefcoach nicht, am Anforderungsprofil (»Es müssen Spieler sein, die uns sofort weiterhelfen«) hält er aber fest.

Artikel vom 29.07.2005