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Informierten gestern über die Arbeitsmarktsituation: (v.l.) Dr. Thomas Baecker, Klaus Meister, Günther Lessmann und Norbert Burmann.Foto: Koteras-Pietsch

550 Arbeitslose
mehr im Juli

1630 junge Leute suchen Lehrstelle

Herford (kop). Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli im Vergleich zum Vormonat um 550 gestiegen. Insgesamt sind zurzeit 22 714 Menschen in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke arbeitslos. 526 der arbeitslos gewordenen Personen sind unter 25 Jahre. Die Arbeitslosenquote liegt in diesem Monat bei 9,7 Prozent (9,5 Prozent im Vormonat, 9,2 Prozent im Vorjahr).

Die Ursache für den Anstieg bei den jungen Arbeitslosen führt die Herforder Agentur für Arbeit auf das Ende des Schul- und Ausbildungsjahres zurück. Viele junge Menschen haben nach Abschluss ihrer Ausbildung keine Anstellung bekommen. Der Anteil der Menschen unter 25 Jahren an der Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt bei 12,7 Prozent.
In diesem Zusammenhang teilten die Vertreter der Herforder Agentur für Arbeit gestern mit, dass »wir im Bereich der Ausbildungsplätze die härteste Situation haben, die wir auf diesem Gebiet je hatten«.
2742 gemeldeten Ausbildungsplätzen standen in diesem Jahr 4591 junge Bewerber gegenüber. Dabei wurde bei den gemeldeten Stellen ein Rückgang von 11,6 Prozent verzeichnet. Aktuell suchen noch 1630 Bewerber einen Ausbildungsplatz, 479 offene Stellen stehen noch zur Verfügung. Freie Ausbildungsstellen gibt es zurzeit noch in 90 verschiedenen Berufen. Jugendliche können sich bei der Berufsberatung in der Agentur für Arbeit oder im Internet unter www.arbeitsagentur.de informieren.
Die Vertreter der Arbeitsagentur rechnen nicht damit, dass sich die Situation in absehbarer Zeit entschärft. »Hauptsächlich aufgrund von Zuwanderung haben wir in jedem Jahr 150 Abgangsschüler mehr«, sagte gestern Dr. Thomas Baecker, Leiter der Agentur für Arbeit in Herford. Angesichts der demographischen Entwicklung werde man erst in 2020 wieder das Niveau von 2005 erreicht haben.
Weiter gestiegen ist im Juli auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen. 10 970 Menschen waren am Monatsende ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet, 14,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Artikel vom 29.07.2005