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Menschen in
unserer Stadt
Willi Kamp
Teigmacher

Während andere Menschen sich gerade in der Tiefschlafphase befinden, legt Willi Kamp schon richtig los. Er ist mit der erste Bäcker, der morgens in der Bäckerei Schmidt in Hedem zu finden ist. Ohne ihn gäbe es für die »Langschläfer« morgens keine frischen Brötchen und kein Brot. Willi Kamp ist einer der drei Teigmacher im Betrieb.
Dabei hilft eine computergesteuerte Anlage. »Die Wassertemperatur müssen wir selbst bestimmen. Dabei kommt es unter anderem auf die Außentemperatur an. Im Winter beispielsweise kann die Wassertemperatur bei 30 Grad liegen, im Sommer eher bei fünf Grad.«
Geboren ist Willi Kamp 1957 in Varlheide. In Vehlage und Rahden hat er seine Grundschulzeit hinter sich gebracht. Nachdem Willi die Hauptschule in Benkhausen absolviert hatte, ging er mit 14 Jahren bei Lehrmeister Heinz Rose in die Bäckerlehre. Schon als kleiner Junge interessierten ihn die Arbeitsvorgänge in der Backstube. »Schon damals hat Heinz Rose zu mir gesagt: ÝDu wirst mal BäckerÜ - und später hat er mir dann eine Lehrstelle angeboten.«
Mit 17 Jahren legte Kamp die Gesellenprüfung ab und blieb insgesamt beinahe zwölf Jahre in dem Vehlager Betrieb beschäftigt. Der Restaurantbereich hatte sich in dieser Zeit sehr vergrößert und so wurde die Bäckerei als Geschäft aufgegeben. Willi Kamp bekam eine Anstellung bei Schmidt in Hedem, wo er nunmehr seit 23 Jahren tätig ist. Vor knapp 24 Jahren heiratete er seine Annette, er hatte sie kurz vor Ende seiner Wehrdienstzeit kennen gelernt, und zog zu ihr nach Obermehnen.
Gemeinsam erkunden sie im Urlaub am liebsten Österreich. »Wir gehen gerne in die Berge zum Wandern. Am besten gefällt es uns um Kärnten herum.« Schwimmen und Radfahren sind weitere Hobbies. Seit einigen Jahren besitzt Willi Kamp auch eine Dauerkarte für den TuS Nettelstedt und vor zwölf Jahren gründete er die »Pilskornis«, einen »backstubeninternen« Kegelverein.
Seit drei Jahren ist Willi Kamp auch in seiner Freizeit noch mit dem Backen als Steinofenbäcker beim Heimatverein Babilonie beschäftigt. In diesem Jahr konnten die Besucher erstmals eine Eigenkreation, das »Mühlenbrot«, kosten. Sonja Gruhn

Artikel vom 29.07.2005