Löhne/Bad Oeynhausen (per). Das Arbeitsamt Bad Oeynhausen im Kreis Herford hat ein neues Sorgenkind - genauer gesagt 130 Sorgenkinder. Denn so viele Löhner und Bad Oeynhausener unter 25 Jahren mussten sich im Monat Juli arbeitslos melden.
Der eklatante Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit erklärt sich mit dem Ende des Schul- und Ausbildungsjahres im vergangenen Monat. Zum einen haben zahlreiche Lehrlinge, die ihre Ausbildung beendet haben, keine Anstellung gefunden, zum anderen klafft die Schere der angebotenen Ausbildungsplätze und der Zahl der Bewerber immer weiter auseinander. Der Agentur für Arbeit im Kreis Herford wurden seit Oktober vergangenen Jahres 2 742 Ausbildungsstellen gemeldet - zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich stieg die Zahl der Bewerber um elf Prozent auf 4 591. Schon rein rechnerisch musste fast jeder zweite Jugendliche bei der Suche nach einer Lehrstelle leer ausgehen. Nicht viel besser sieht die Situation bei den erwachsenen Erwerbslosen aus. Im Juli waren in Bad Oeynhausen und Löhne insgesamt 4 236 Menschen ohne Job - gegenüber dem Vorjahreswert ein Plus von 500 Arbeitslosen. Damit stellt der Juli 2005 einen traurigen Rekord dar: Es ist der bisher höchste registrierte Juli-Wert. Fast jeder zweite Arbeitslose kommt aus der Branche der Bau- beziehungsweise baunahen Fertigungsberufe. Mit 18 Prozent folgen Dienstleistungs- und Handwerksberufe gleichauf. Krisensicherer sind offenbar technische Berufe. Nur jeder zwölfte Arbeitslose ist in dieser Branche tätig. Erfreulich entwickelte sich die Zahl der gemeldeten Stellen. Sie lag im gesamten Kreis Herford mit 1 572 um knapp 30 Prozent höher als im Jahr zuvor. Enthalten sind in diesem Wert jedoch 169 Stellen für Saisonkräfte sowie 66 Stellen für Arbeitsgelegenheiten, die von der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit im Kreis Herford (ARGE) akquiriert wurden. Entgegen dem Trend im Kreis Herford gestaltete sich die Entwicklung der Stellenangebote in Bad Oeynhausen und Löhne. Hier sank die Zahl gegenüber Juni um elf auf 276.
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