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»potts park« übernimmt erneut Vorreiterrolle

Interaktives naturwissenschaftliches Museum eröffnet

Lübbecke/Minden (by). »potts park« am Fuß der Porta Westfalica in Minden ist wieder um eine Attraktion reicher geworden. Der originelle Familien-Freizeitpark eröffnete die »Terra phänomenalis«, das erste interaktive naturwissenschaftliche Museum in einem Freizeitpark.

Auf einer Gesamtfläche von 1700 Quadratmeter werden optische Täuschungen und physikalische Überraschungen bereitgehalten. Dazu wurden die Ideen für rund 135 Exponate zusammengetragen, die zum Mitmachen einladen.
»Terra phänomenalis» ist kein Museum der herkömmlichen Art, es ist vielmehr ein Museum zum Anfassen und Ausprobieren, zum Begreifen im doppelten Sinne. Die Mindener Unternehmerfamilie Pott, die den Park mit zwei Generationen seit mehr als 35 Jahren erfolgreich betreibt, investierte rund ein Millionen Euro in dieses »Science Center«, wie Seniorchef Karl Heinrich Pott zur Eröffnung unterstrich. Von Anfang an habe man die Philosophie »Lernen im Vorbeigehen« verfolgt, um die Gäste jeden Alters im Park zu aktivieren.
Bei der Planung und Verwirklichung von »Terra phänomenalis« arbeitete der Freizeitpark in Studien eng mit dem Institut für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit e.V. ( IFKA ) der Hochschule in Bremen und mit dem Freizeitpädagogen Prof. Dr. Dr. Wolfgang Nahrstedt von der Uni Bielefeld eng zusammen. Das 1986 in Betrieb genommen »Spiegelhaus« - hier hatte man schon damals allerlei unterhaltsame Installationen mit und um Spiegel kreiert - wurde ausgebaut und in diesem Jahr um eine 1 100 Quadratmeter große, Licht durchflutete Halle erweitert.
Jede Exponat wurde mit einem Erläuterungstext zum Versuchsablauf versehen. Hierbei sind alle verfügbaren Erfahrungen und Erkenntnisse aus informationspsychologischer Sicht eingeflossen. Kurze, prägnante und präzise Texte erklären dem Besucher übersichtlich, was zu tun ist. Dann folgt die Betätigungsphase. Es wird allein, in der Familie oder Gruppe ausprobiert, diskutiert und entdeckt. Dann kann jeder der mag, die verdeckte Lösung bzw. Erläuterung lesen und Bestätigung erfahren oder sich neues Wissen aneignen. Und eines ist neben dem gemeinsamen Spaß gewiss: Der hohe Anschaulichkeitswert dürfte für einen Grad an Nachhaltigkeit sorgen.
Als ein gutes Beispiel für die Aktivierung und Qualifizierung von Möglichkeiten für das informelle Lernen im Freizeitbereich, die in den vergangenen beiden Jahren vom Bundesministerium für Bildung Forschung untersucht wurde, nannte die wissenschaftliche Leiterin von IFKA, Heika Theile, das neue Objekt in »potts freizeitpark«.
Ein dritter Punkt betrifft, so Theile weiter, die Verknüpfung von Erlebniswelten und traditionellen Bildungseinrichtungen. Angesichts der Bildungskrise seien neue Modelle dringender den je gefragt, die Schulen und Kindergärten mit einzubeziehen und ihnen einen neuen Erfahrungsraum zu eröffnen.

Artikel vom 29.07.2005