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Girlande von den Nachbarn

Goldhochzeit bei Edmund und Christa von Rekowski


Haldem (WB). Das schöne Anwesen von Edmund und Christa von Rekowski, geb. Karger, liegt am Westernort Nr. 39. Und dort konnte das Jubelpaar am 27. Juli ihren goldenen Hochzeitstag begehen. Der wird aber erst am morgigen Sonnabend, 30. Juli, bei Heiner Rosengarten in Haldem gefeiert. Dann findet um 15 Uhr auch in der katholischen Kirche »Zu den heiligen Engeln« in Lemförde die Einsegnungsfeier mit Pastor Mysliwiec aus Rahden statt. Sie wird vom Kirchenchor begleitet.
Als Edmund und Christa von Rekowski am 27. Juli 1955 heirateten, fand ihre Trauung in der St. Michael-Kirche in Kleinendorf durch Pastor Hesse statt. Das Jubelpaar wohnte danach mit auf der Stätte 242 in Haldem, bis es 1961 das heutige Wohnhaus bezog, wo sie nun den Ruhestand verbringen. Die beiden Kinder sind erwachsen und außer Haus. Tochter Gabriele wohnt mit ihrem Mann Uwe in Wunstorf, Sohn Andreas mit seiner Frau Andrea und den beiden Kindern Theresa und Alexandra in Brockum. Zu den ersten Gratulanten, die am Mittwoch kamen, gehörten auch Bürgermeister Ekkehardt Stauss und das Ratsmitglied Hans-Henning Köchy, die für die Gemeinde Stemwede die Glückwünsche überbrachten.
Beide Jubilare verloren ihre ostdeutsche Heimat und kamen an den Stemweder Berg, um sich hier aus dem Nichts eine neue Existenz aufzubauen. Nun, im Ruhestand, können die beiden ihren Hobbies nachgehen und verreisen. Edmund von Rekowskis große Leidenschaft sind die Bienen.
Er wurde am 9. September 1925 in Mossin in Pommern geboren, seine Frau am 10. Juli 1935 in Niederschlesien. Von den sieben Geschwistern von Edmund von Rekowski blieben vier Brüder im Krieg zurück. Er selbst wurde 1943 zum Arbeitsdienst, anschließend zum Kriegsdienst bei der Sturmartillerie eingezogen. Viermal wurde er in Russland verwundet. Im Lazarett im Westen erlebte er das Kriegsende mit, wurde von Amerikanern gefangen genommen und dann an die Franzosen übergeben, wo der Jubilar noch bis zum 1. April 1949 in der Landwirtschaft und im Weinbau arbeiten musste. Dann kam er zu Mutter und Geschwister nach Quernheim, die dort nach der Flucht eine neue Bleibe gefunden hatten. Edmund von Rekowski wurde Kraftfahrer, war bei verschiedenen Firmen tätig und zuletzt 32 Jahre lang beim Unternehmen Lemförder Metall, wo er Betriebskraftfahrer war.
Christa von Rekowski musste mit neun Jahren (Anfang 1945) mit Mutter und Bruder, ihr Vater war 1944 in Russland gefallen, die Heimat verlassen. Ihre Flucht führte über verschiedene Auffanglager im Sommer 1947 nach Drohne, wo man bei Israel Nr. 81 Aufnahme fand. Nach der Schulzeit wurde die Jubilarin Schneiderin. Sie war an verschiedenen Stellen tätig. Nun lassen es Edmund und Christa von Rekowski ruhiger angehen. Eine besondere Freude bereiteten den beiden zu ihrem Ehrentag die Nachbarn, die die Tür ihres Anwesens mit einer goldenen Hochzeitsgirlande und Blumen schmückten.

Artikel vom 29.07.2005