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Richard Ratka steht nicht auf Abstiegskampf

Handball-Trainingsauftakt bei Erstligist GWD Minden-Hannover: Klassenerhalt und Derbysiege als Ziele


Minden (tz). Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Für den Handball-Erstligisten GWD Minden-Hannover heißt das: Die Vorbereitungszeit ist in diesem Jahr etwas länger als ursprünglich gedacht. Aber nur, wenn man die ersten drei Spiele schon als abgehakt betrachtet. . . Angesichts des Startprogramms mit Kalibern wie Gummersbach, Kiel und Flensburg als erste Gegner neigen vielleicht einige dazu, nicht von sechs, sondern von einer neunwöchigen Vorbereitung auszugehen, ehe die Saison dann wirklich für GWD los geht - ein wenig gehört auch Richard Ratka dazu. Der neue Trainer der Grün-Weißen versammelte am Montag erstmals fast den kompletten Kader zur ersten gemeinsamen Trainingseinheit in der Mindener Kampa-Halle. Und die Marschroute ist klar: Titelträume und internationale Ambitionen werden den schillernden Teams überlassen, Für GWD geht es in diesem Jahr im Wettrennen der graueren Mäuse am Tabellenende erst einmal nur darum, möglichst frühzeitig genug Käse zu sammeln, sprich den Klassenerhalt zu sichern, ohne noch einmal eine solche Zittersaison wie im vergangenen Jahr hinzulegen. Nicht in jedem Jahr kann man sich schließlich darauf verlassen, dass die Abstiegsfrage abseits der Sporthallen am grünen Tisch entschieden wird. . .
Das weiß auch Ratka. »Wir haben nur eine Chance. Wir müssen als Mannschaft auftreten. Wir haben nun einmal nicht die überragenden Einzelspieler - also haben wir nur diese eine Chance, wir können es nur zusammen schaffen.« Leicht wird es nicht, die vom Trainer anvisierten 24 Punkte zur sicheren und schnellen Rettung zu buchen. »Abstiegskampf ist sch. . ., Stress pur. Wir dürfen uns nicht erst nach 15, 16 Spieltagen damit beschäftigen, son dern vom ersten Spieltag an. Wir müssen merken, dass wir um jedes sch. . . Tor, um jeden sch. . . Punkt, jeden sch. . . Sieg kämpfen müssen«, schwor Ratka seine Jungs auf das Unternehmen Klassenerhalt ein. Und das trotz des erneut schwierigen, wenn auch diesmal nicht über fünf Spieltage harten Auftaktprogramms: »Wir müssen es schaffen, in sechs Wochen eine komplette Mannschaft zu werden - okay, in neun, wenn man die ersten drei Spiele mal weg lässt. . .« Auch wenn die Mindener und Hannoveraner gegen die Meisterliga Kiel, Gummersbach und Flensburg nur Außenseiter sind, ganz kampflos will Ratka die ersten drei Spiele dann nun doch nicht beenden. Gegen wen er die ersten Punkte plant, das weiß er auch schon ganz genau -Êwie er seinen Jungs mit einem Grinsen zu verstehen gab: »Ihr werdet verstehen, dass ich Gummersbach schlagen will. . .!«
Die Saison startet erst in knapp sechs Wochen - der Focus der Öffentlichkeit richtet sich aber schon viel eher auch auf den Fast-Absteiger der Vorsaison: »Samstag geht es los. Wir stehen von Anfang an auf dem Präsentierteller, aber damit müssen wir leben - auch wenn in der Vorbereitung Sprüche kommen sollten wie 'Mann, sind die schlecht'.«
Neben dem möglichst schnellen Erreichen des Klassenerhalts hat aber auch Richared Ratka schnell verinnerlicht, dass man als Trainer von GWD immer auch ein zweites Hauptziel in der Saison zu haben hat: »Gegen Nettelstedt ist etwas Besonderes, das habe ich schon mitgekriegt. Letztes Jahr hat GWD zwei Mal verloren - das könnte man umdrehen. . .!«

Artikel vom 27.07.2005