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Bewegende Geschichten vom gemeinsamen Leben

Dorothea Jöllenbeck erzählt im Buch »Zurück nach Hause« von ihrer Rückkehr nach Werther


Werther (dh). Sie würde es wieder tun. Dorothea Jöllenbeck ist in ihre Heimat Werther zurückgekehrt, um für ihre Eltern bis zu deren Tod da zu sein. Und das, obwohl sie viele Opfer bringen musste. Jetzt hat die 51-Jährige ihre Erfahrungen und Erlebnisse aufgeschrieben. Noch ist das Buch »Zurück nach Hause« nicht fertig. Doch gestern Nachmittag war Jöllenbeck bereits im Haus Tiefenstraße zu Gast, um aus ihrem Manuskript vorzulesen.
Dorothea Jöllenbeck wird 1953 als Tochter des Wertheraner Zahnarztes Heinrich und dessen Frau Charlotte geboren. Zum Studium verschlägt es sie nach Schleswig-Holstein, 1994 wandert sie der Liebe wegen nach Kalifornien in den USA aus.
Vier Jahre später, als ihre Mutter erneut an Krebs erkrankt, beschließt die Diplom-Pädagogin, nach Werther zurückzukehren. Gemeinsam mit einem »Fürsorge-Geflecht« aus ihrem eigenen Bruder, der Diakoniestation und zuletzt auch der Hospiz-Initiative ist Dorothea Jöllenbeck bis zu deren Tod im Dezember 2001 für ihre Mutter da. Die letzten zehn Monate ist die 81-Jährige sogar Pflegefall.
Vater Heinrich stirbt im November 2004. Er habe in den letzten Jahren eine Wandlung vom introvertierten zum offenen Menschen durchgemacht. Kurz vor seinem Tod habe er noch einmal das Neugeborene seiner Enkeltochter in den Arm genommen. »Dort hat sich ein Kreis geschlossen«, sagt Dorothea Jöllenbeck, die autobiografische Geschichten wie diese in ihrem Buch erzählt. So beispielsweise auch der magische Augenblick, in dem ihr Vater sie fragte: »Willst Du mein Schutzengel sein?«
Knapp 30 Zuhörer lauschten gestern Nachmittag den privaten Schilderungen der Wertheranerin. Ihr Buch soll im Herbst fertig werden.

Artikel vom 27.07.2005