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»Stück Brot ist der Mensch
gewordene Sohn Gottes«

Weihbischof em. Paul Consbruch zelebriert Pontifikalamt

Paderborn (WV). Zu einem einfachen Stück Brot erniedrige sich Gottes Sohn in der heiligen Kommunion, um den Menschen zu dienen. Das betonte Weihbischof em. Paul Consbruch in seiner Predigt während des Libori-Pontifikalamtes am Dienstagmorgen.
»Seit Menschen Gedenken« sei der Dienstag des Libori-Festes der Tag, an dem die Gläubigen besonders aus dem Hochstift in den Dom kommen, um ihren Schutzpatron Liborius zu besuchen. Den ihm vorgetragenen Dank und die Bitten »gibt der heilige Liborius weiter an den, dem auch er gedient hat: unsern Herrn Jesus Christus«.
Zum Leitwort des diesjährigen Festes »Libori 2005 - im Jahr der Eucharistie« feierten bischöfliche Gäste des Erzbistums und zahlreiche Gläubige, darunter viele Mitarbeiter des Erzbischöflichen Generalvikariates, mit dem emeritierten Weihbischof das Pontifikalamt. In seiner Predigt griff der Weihbischof das diesjährige Libori-Bild auf.
Es stelle die »kostbare und köstliche Erzählung« von den Emmaus-Jüngern dar. Auf ihrem Weg nach Emmaus sei ihnen der auferstandene Jesus begegnet, »so normal und menschlich, dass ihnen nicht der Eindruck kommt: Das ist der Herr«. Erst als er die Danksagung sprach, das Brot segnete und brach, erkannten sie ihn. Doch als sie ihn erkannten, habe er sich ihnen entzogen. »Was übrig bleibt, ist das Stück Brot, über das er die Danksagung gesprochen hat.« Wörtlich übersetzt bedeute das griechische Wort Eucharistie Danksagung.
Im Evangelium zum Libori-Fest sage Jesus zu den Jüngern: »Ich bin unter euch, wie einer der dient.« Wer dienen wolle, der ziehe sich zurück. Jesus sage damit: »Ich bin unwichtig, Hauptsache den Menschen geht es gut.« Und die Menschen seien glücklich, wenn sie die Gemeinschaft mit Gott hätten. Jesus wolle den Menschen so sehr dienen, dass er in der Gestalt des Stückes Brot herabgestiegen sei, das der Priester den Gläubigen in der heiligen Kommunion in die Hand lege, nachdem die Danksagung gesprochen worden sei. »Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen«, so der Weihbischof, »dass sie zu Libori und im Jahr der Eucharistie vergegenwärtigen: Das Stück Brot ist der Mensch gewordene Sohn Gottes«.

Artikel vom 27.07.2005