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Kampf zwischen Libori und Ernte

Tag des Landvolkes am Libori-Dienstag in Paderborn mit Kundgebung

Von Manfred Schraven (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Der Libori-Dienstag in Paderborn gehört traditionell den Landfrauen und Landwirten .Nach dem Pontifikalamt im Dom und anschließendem Bummel über den Pottmarkt, trifft sich das Landvolk zur Kundgebung.

»Jedes Jahr haben wir mitten im Sommer den Wettkampf zwischen Libori und Ernte«, begrüßte der rektor der Katholischen Landvolkshochschule »Anton Heinen« in Hardehausen rund 800 Gäste in der Paderhalle - unter ihnen zahlreiche kirchliche Würdenträger sowie Prominente aus Politik und Wirtschaft. Das Thema der Kundgebung: »Land ohne Volk? - Die Missachtung der Familie und ihre demographischen Folgen«. Einer gesellschaftspolitisch brisanten Thematik habe sich die Landvolkkundgebung in diesem Jahr mutig gestellt, lobte Erzbischof Hans-Josef Becker anerkennend die Thematik in seinem Grußwort, das natürlich auch der Ehe und Familie gewidmet war.
Das Hauptreferat hielt der Publizist Dr. Konrad Adam, der sich als Anwalt der Familie präsentierte. Man müsse die Versuche unterbinden, die Familie auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes zurechtzuschneiden. Ob Frauen tatsächlich, wie unentwegt versichert werde, in ihrer übergroßen Mehrheit in die Vollzeiterwerbstätigkeit drängen, sei so lange eine unbewiesene Behauptung, wie man die Frauen zum Mitverdienen faktisch zwingt, weil ihnen eine kurzsichtige Regierung das Geld nicht lässt, das sie zum Unterhalt einer mehrköpfigen Familie brauchen. Adam rief dem Landvolk zu: »Die Zukunft hat ein Gesicht, und dies Gesicht ist, was immer die Interessenvertreter dazu sagen mögen, dies Gesicht ist jung.«
Thema und Vortrag der Kundgebung nahm Erzbischof Hans-Josef Becker in seinem Grußwort auf. Der Paderborner Oberhirte forderte dazu auf, Ehe und Familie gezielter zu fördern - sowohl ideell als auch finanziell. Der Erzbischof zeigte aber auch konkret auf, was an Unterstützung für Ehe und Familie im Erzbistum von Seiten der Kirche geleistet wird. Er dachte dabei unter andrerem an die 509 Kindergärten und 138 Tageseinrichtungen für Kinder, an die kirchlichen Schulen, an die Familienbildungsstätten, an die Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen und an die Arbeit der Bildungshäuser.
Erzbischof Becker lenkte den Blick auf die bevorstehenden Wahlen: »Achten wir darauf, was die Parteien für Ehepaare und Familien mit Kindern konkret tun«.
Musikalisch umrahmt wurde die Kundgebung vom Musikverein Rimbeck.(OWL)

Artikel vom 27.07.2005