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Auch die Pflege der Isländer gehörte zu den Aufgaben der Mädchen: Hier prüft Vanessa Fandrey aus Schloß Neuhaus, ob die Hufeisen noch fest sitzen.

»Cowgirls« reiten durchs
bergige Siegerland

19 Mädchen besuchen abenteuerliche Westernfreizeit

Delbrück/Kreis Paderborn (al). Kaum hatten die Sommerferien begonnen, da machten sich 19 Mädchen im Alter von elf bis 13 Jahren und sechs Betreuer auf den Weg ins siegerländische Dörfchen Beienbach bei Netphen. Ziel der Jugendfreizeit des Amtes für Jugendarbeit des evangelischen Kirchenkreises Paderborn war der Frankenhof in dem 64 Gebäude zählenden Dorf. Auf dem Reiterhof leben rund 40 Islandpferde, auf deren Rücken die »Cowgirls« aus dem Delbrücker und Paderborner Land eine Woche lang viel Zeit verbringen wollten.

»Mit Hilfe dieser Abenteuerangebote sind auch näher gelegen Freizeitziele für die Kids attraktiv«, erläutert Jugendreferentin Kerstin Weitemeier, die die achttägige Abenteuerfreizeit gemeinsam mit einem Ehrenamtlichenteam aus Delbrück organisiert hat. Übernachtet wurde in Zelten, außerdem gehörten ein großes Aufenthaltszelt sowie ein Küchenzelt zur Ausstattung. Als Toilette und Waschgelegenheit diente ein umgebauter Bauwagen. Gezeltet wurde in unmittelbarer Nähe des Reiterhofes auf einer Wiese.
In Kleingruppen von vier bis fünf Mädchen unterrichtete Reitlehrerin Julia Flender. Neben dem Reiten auf dem Reitplatz und Ausritten durch das Gelände gehörte das Aufzäumen, Satteln und Abbürsten der Islandpferde zu den Aufgaben der Mädchen. Bei der Anmeldung zur Ferienfreizeit des Amtes für Jugendarbeit hatten eher wenige Mädchen Erfahrung mit Pferden, doch bis zum Beginnder Freizeit hatten fast alle auf einem Pferd gesessen. Ziel von Reitlehrerin Julia Flender war, dass alle Mädchen mit den Islandpferden tölten können. Tölten ist eine Schrittart, die nur Islandpferde beherrschen. Die Mädchen hatten an der Arbeit mit den Tieren viel Spaß, besonderer Höhepunkte waren die rund zweistündigen Ausritte ins bergige Gelände des Siegerlandes.
Bereichert wurde das Programm durch verschiedene Kreativangebote wie Specksteinarbeiten, Freundschaftsbänder knüpfen, die nachgestellte Goldsuche in einem nahegelegenen Bach oder das Chaosspiel sowie dem Besuch eines fünf Kilometer entfernten Natur-Waldfreibades in Deuz. Hier kamen die mitgebrachten Fahrräder zum Einsatz. »Für viele Kids ist es das erste Mal, dass sie mit einer Gruppe ihre Ferien verbringen. Das Leben in der Gruppe und die gegenseitige Hilfestellung sowie die doch eher spartanische Ausstattung ist für viele eine neue Erfahrung. Allerdings hat diese Gruppe das alles sehr gut gemeistert«, so die Delbrücker Jugendreferentin Kerstin Weitemeier. Die Westernfreizeit hat aus den »Cowgirls« innerhalb kürzester Zeit eine verschworene Gruppe gemacht, die gerne noch länger bei »ihren« Pferden geblieben wäre. Doch leider hieß es nach acht gelungenen, sonnigen Tagen »siegerländer Wildnis« Zelte abbrechen und Abschied nehmen.

Artikel vom 27.07.2005