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Jeder Handgriff muss perfekt sitzen

WB-Serie »Was geht ab?«: Jugendfeuerwehr Brakel bietet ansprechendes Freizeitprogramm

Von Stefan Westemeyer
Brakel (WB). Brakels Feuerwehr hat keine Nachwuchssorgen. Jeden Donnerstag am späten Nachmittag und immer samstags um die Mittagszeit treffen sich 22 Jungen und Mädchen am Gerätehaus. Die Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren lernen in zwei Gruppen feuerwehrtechnische Grundlagen. Junge Menschen suchen heute das Besondere - die Brakeler Feuerwehr-Jugendarbeit hat das zu bieten.

Was geht ab bei der Feuerwehr? Mit viel Witz und Spaß vermitteln fünf Ausbilder den 16 Jungen und sechs Mädchen alles, was man als echte(r) Feuerwehrfrau/mann wissen muss. 1979 mit drei Betreuern und 12 Jugendlichen entstanden, hat sich die Jugendfeuerwehr in Brakel nicht nur für die jungen Leute, sondern auch für den Löschzug zu einer beliebten Einrichtung gemausert. »Durch die Jugendfeuerwehr fördern wir gleich auch den Nachwuchs«, erklärt Ausbilder Andreas Kukuk. So wurden seit Bestehen der Jugendabteilung bis zum Jahr 2001 insgesamt 72 Jugendliche in die aktive Feuerwehr Brakel übernommen.
Aber auch abseits der Treffen wird viel unternommen. So standen eine Besichtigung der Flughafenfeuerwehr Köln, ein Tagesausflug zum Warner Bros. Movie-World oder ein Zeltlager auf dem Programm. 2004 gab das 25-jährige Bestehen Anlass zum Feiern. In diesem Jahr unternahm die Jugendwehr eine Maiwanderung. Regelmäßig nehmen die beiden Gruppen im Alter von 10 bis 13 (Gruppe 1) und von 13 bis 18 Jahren (Gruppe 2) an dem »Spiel ohne Grenzen«, einem Wettkampf, bei dem sich verschiedene Jugendfeuerwehren aus der Region messen, teil.
Auch liegt es den Betreuern am Herzen, ihre Schützlinge bei der »Leistungsspange« zu beobachten, bei der sich in vier Disziplinen ein Überblick über das Können der Jugendlichen verschafft wird. Als Abwechslung und zum gemeinsam »etwas unternehmen«รข dienen dann noch das Zelten im Sommer, eine Weihnachtsfeier mit Übernachtung, ein Sommer -und sonstige Feuerwehrfeste. »Wir bemühen uns um ein abwechslungsreiches Angebot, bei dem alle mitmachen können«, sagt Kukuk. So sind für 2006 wieder eine Tagesfahrt, Grillabende oder Zelten eingeplant. Wer heute in der Jugendfeuerwehr ist, der setzt sich auch für die Umwelt ein: »Egal, wo die Gruppen unterwegs sind, haben sie immer mehrere Mülltüten dabei, um ein Waldstück von Abfall zu befreien oder einfach an verschiedenen Stellen anzupacken und aufzuräumen«, erklärt Ausbilder Andreas Kukuk.
Die Ausbilder Kukuk, Dirk Vandieken, Christof Kretzer und Kathrin Böske suchen immer nach Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 18. Ein Highlight für die Feuerwehrjugend gab es Ende Mai. Da veranstalteten Mitglieder und Ausbilder in Eigenregie einen »Berufsfeuerwehrtag«, in dem 24 Stunden Schicht - wie bei einer echten Berufsfeuerwehr - nachgestellt wurden. Dabei sind alle Fahrzeuge des Löschzugs eingesetzt worden. Zum Ablauf zu Beginn des Tages gehörten die Übernahme der Fahrzeuge und die Kontrolle der Geräte sowie kleinere Übungen am Gerätehaus. »Dann folgte der erste Einsatz, bei dem mit schwerem Gerät eine bis zu 500 Meter lange Ölspur in der Brakeler Märsch beseitigt werden musste. Anschließend war der theoretische Unterricht zu wasserführenden Armaturen und zu Suchtechniken an der Reihe«, berichtet Ausbilder Andreas Kukuk.
Der zweite Einsatz war eine Feuermeldung in einem Zimmer im Übungsobjekt Städtischer Baufhof. Nach dem Dienstsport mussten die Jugendlichen zu einem gestellten Verkehrsunfall eines Radfahrers unter einem Pkw auf der alten B 64 ausrücken. Zu späterer Stunde lag es an den Teilnehmern, ein vermisstes Kind in Hembsen an der Nethebrücke aufzuspüren. »In der Nacht wurde gleich zweimal Feuer gemeldet«, erzählen die Jungfeuerwehrleute. Mit dem Frühstück endete ein erlebnisreicher Tag mit gleich zehn Meldungen. Wer Lust bekommen hat, bei der Jugendfeuerwehr reinzuschauen, der kann sich jederzeit bei Andreas Kukuk (Tel. 05272/6791) melden.
www.jugendfeuerwehr-brakel.de

Artikel vom 26.07.2005