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Gottesdienst mit Liborius-Nachfolger


Paderborn (pdp). Das erste Pontifikalamt am Montag des Liborifestes feierte traditionsgemäß der Nachfolger der heiligen Liborius auf dem Bischofsstuhl von Le Mans, Bischof Jacques Faivre. An der Heiligen Messe im Paderborner Dom nahm neben Erzbischof Hans-Josef Becker auch Bischof Gerhard Göbel aus Tromsö (Norwegen) teil. Erzbischof Becker erinnerte zu Beginn des Gottesdienstes an Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt, der auf den Tag genau vor drei Jahren verstorben war. Zum Fest des heiligen Apostels Jakobus gratulierte er außerdem Bischof Faivre zu seinem Namenstag.
Der Bischof von Le Mans betrachtete in seiner Predigt die drei Dimensionen des Geheimnisses der Eucharistie, die sowohl Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umfasse.
Zunächst erkenne man in der Eucharistie eine Vergangenheit, die aber immer präsent sei: man gedenke in ihr der Passion Jesu Christi. Die Kirche mache sein Opfer für das Heil der Menschen gegenwärtig, indem sie in der Feier der Eucharistie das tue, was Jesus ihr aufgetragen habe.
Zugleich erfahre der Mensch in der Eucharistie die Gegenwart der Gnade. Die göttliche Gnade, die in der Taufe grundgelegt sei, werde dem Menschen durch die Eucharistie immer wieder zuteil. Auf diese Weise mit Christus vereint zu sein, bedeute, von der wahren Liebe zu leben und befähige zugleich zur Nächstenliebe. Schließlich greife man in der Eucharistie auf eine Zukunft voraus. Die liturgische Feier unterstreiche die Orchestrierung des gesamten christlichen Lebens auf die zukünftige Herrlichkeit hin, so Bischof Faivre. Die Eucharistie gebe uns den auferstandenen Christus, der uns das Leben in der Herrlichkeit seiner Gegenwart versprochen habe. In ihm, der sich den Menschen hingebe, sei das ewige Leben schon gegenwärtig.

Artikel vom 26.07.2005