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Auf den Spuren der Störche

Weitere musikalisch-kulinarische Nacht ist ungewiss

Ahlsen-Reineberg (mw). Störche gehören in unseren Breiten zu den eher seltenen Gästen. Man sieht sie vornehmlich am Dümmer See oder im Osnabrücker Zoo. Sie wieder im Mühlenkreis heimisch werden zu lassen, das ist eines der Ziele einer derzeit im Haus Reineberg zu besichtigenden Ausstellung über Weißstörche. Die musikalisch-kulinarische Nacht, die einmal jährlich im Sommer in Haus Reineberg stattfindet, nahm dieses Thema auf und begab sich auf eine Reise durch Europa auf den Spuren eben dieser Weißstörche.

Bereits zum siebten Mal ließen sich zahlreiche Gäste von Musik und Gaumenfreuden einen Abend lang bis spät in die Nacht verwöhnen. Eine Kombination, die sich schon immer großer Beliebtheit erfreut hat. Traditionell beginnt das Ensemble »fonte di musica« unter der Leitung von Wolfgang Kohlhaußen mit einem gut einstündigen ersten Konzert, dem ein erstes - diesmal skandinavisches - Büffet folgt. Das achtköpfige Kammerorchester hatte ein Programm zusammengestellt, das von Deutschland (Haydn und Bach), über Österreich (Mozart) und Frankreich (Poulenc) nach England (Elgar) führte, um dann nach einem Sprung über die See in Norwegen (Grieg) anzukommen, wo den Gästen delikater Graved Lachs mit Senf-Dillsauce und viele Leckereien mehr geboten wurden.
Wolfgang Kohlhaußen führte mit kurzen Erläuterungen und Anekdoten durch das abwechslungsreiche Konzertprogramm. Der Schwerpunkt lag diesmal auf langsamen Sätzen barocker Violinkonzerte von Bach und Haydn, elegischen Melodien von Grieg und einer Romanze der Neuentdeckung Salomon, der Haydn überredet hat, doch auch in London Karriere zu machen. Dazwischen garniert waren zwei schnellere Werke: ein Divertimento - eine Unterhaltungsmusik - von Mozart und ein hinreißender Musette-Walzer von Francis Poulenc.
All diese musikalischen Happen stimmten ein auf ein lukullisches Mahl, das 18 fleißige Hände von neun Köchinnen in der Reineberger Küche liebevoll zubereitet hatten. In drei Gängen boten sie nicht weniger als 18 Speisen und diverse Getränke den hungrigen Gästen, die es sich gut schmecken ließen.
Ein kulinarischer Abend, der nach einer Fortsetzung ruft. Doch die ist alles andere als sicher. So könnte dieser siebte Abend der letzte seiner Art gewesen sein, weil wieder einmal an der falschen Stelle gespart wird.

Artikel vom 26.07.2005