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Ein Dorfportrait von anno dazumal

Ovenhausener lassen die Vergangenheit lebendig werden -Êdetailgetreue Wagenbauten

Von Ingo Schmitz
Ovenhausen (WB). Was die Ovenhausener am Sonntag auf die Beine stellten, kann seinesgleichen suchen. Das ganze Dorf war auf den Beinen, um den Gästen aus dem gesamten Kreis Höxter eine einmalige Darbietung zu präsentieren. Dabei schafften es die Akteure sämtlicher Vereine und natürlich die Einzelpersonen, die Vergangenheit des Dorfes mit viel Liebe zum Detail lebendig werden zu lassen.

An den bereits sehr sehenswerten Festumzug der Schützen schloss sich am Sonntag der mehrere hundert Meter lange historische Festzug an. Die Erbauer der Festwagen hatten keine Mühen gescheut, die Themen so originalgetreu wie möglich nachzubauen. Dazu gehörten das Corveyer Westwerk, die Heiligenbergkapelle, der Habichtshof und die Jätzermühle, die sogar über ein klapperndes Wasserrad verfügte. Wasser spielte auch eine Rolle beim Kükenbrunnen: Der Wagen war mit einem Miniatur-Bachlauf ausgestattet, der sogar während der Fahrt stets feuchtes Nass führte.
Stilecht präsentierten sich auch der qualmende Kohlenmeiler sowie der mobile Schmied, der während des Umzugs den Zuschauern das alte Handwerk vorführte -Êsamt lodernder Flammen in der Esse. Gezeigt wurden auch eine Bauernhochzeit, ein Brauereiwagen, ein mobiler Backofen, aus dem die Leckereien für das Publikum kamen, eine historische Feuerwehr, der Wagen der Spinnerinnen, die rollende Imkerei, Jäger samt Jagdgesinde sowie die Landfrauen und die historischen Schützen, die sogar eine Kanone mit sich führten.
Die Feuerwehr hatte mit sehr viel Aufwand den Ovo-Wagen hergerichtet. Aber auch die zahlreichen Fußgruppen zogen die Blicke auf sich. Dazu gehörten die Grundschüler aber auch die Darstellung des Themas »Auswanderung nach Amerika um 1860«. Selbst eine Zigeunergruppe hatte sich dem Umzug angeschlossen.
Doch nicht nur viele Menschen waren in Ovenhausen unterwegs -Êauch Vierbeiner gehörten zum Umzug dazu: vom Pferd über Esel und Ziegen bis hin zu Hunden. Alte Motorräder aus der Zeit, als die Räder laufen lernten sowie ein Kutschenmobil aus dem Jahre 1875 rundeten die Vorführung ab -Êrundherum ein unglaublich aufwändiges Dorfportrait aus längst vergangenen Tagen.

Artikel vom 26.07.2005