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Menschen in
unserer Stadt
Inge Bommel
selbstständige Reinigungsfachkraft

Waschen, Bügeln, Nähen und Färben. Das alles gehört zum Aufgabengebiet von Inge Bommel, der Besitzerin einer Reinigung an der Detmolder Straße. Doch wird in einer Reinigung nicht gewaschen, wie in einer handelsüblichen Waschmaschine. »Die Trommel unserer Waschmaschine wäscht ohne Wasser«, erklärt die 54-Jährige fachmännisch. »Wir reinigen mit einem chemischen Lösemittel. Würde man Wasser hinzufügen, ginge die Kleidung sofort ein.«
»Vor knapp 20 Jahren sind wir von der Mindener Straße mit unserer Wäscherei in die Südstadt gezogen. Dort haben wir uns seitdem etablieren können«, erzählt Inge Bommel. Doch durch die Währungsumstellung von Mark auf Euro sei es ihr nicht leichter gemacht worden.
Die Oberbecksenerin muss seitdem an einigen Ecken sparen und gönnt sich deshalb seit drei Jahren keinen Urlaub mehr. Außerdem stellt Inge Bommel keine Hilfskraft ein. In der Reinigung, so die kompetente Fachfrau, mache sie alles alleine.
Genauso sei es auch bei ihr zu Haus. Da sie ein großes Grundstück mit Pool und Gartenhaus besitzt, das sie ebenfalls pflegen und sauber halten muss, bleibt für Hobbys nur noch wenig Zeit. Darüber hinaus bekommen sie und ihr türkischer Partner häufig Besuch von Verwandten, um die sich gekümmert werden muss.
Ist Besuch im Haus, verwöhnt Inge Bommel diesen mit köstlichen Mahlzeiten. »Meine große Leidenschaft ist das Kochen. Dabei bin ich gerne kreativ und stelle die Gerichte selbst zusammen.« Auch an türkische Gerichte wie Lammbraten wagt sich die Hobbyköchin heran. »Diese gelingen oft so gut, dass ich sogar von den türkischen Landsleuten meines Lebensgefährten gelobt werde«, freut sie sich.
So schmackhaft ihr die türkischen Speisen auch gelingen, Inge Bommel selbst bevorzugt deutsche Hausmannskost, und so ist ihre Lieblingsmahlzeit ein typisch deutsches Gericht: Rinderrouladen mit Kartoffelklößen.
Bleibt Inge Bommel zwischen Arbeit und Kochen noch Zeit, beschäftigt sie sich mit ihren beiden Hunden Pascha und Bonni. »Wir gehen häufig spazieren, oder die Hunde toben sich auf unserem Grundstück aus. Bin ich tagsüber in der Reinigung, passen die beiden auf das Haus auf.« Michel Winde

Artikel vom 29.07.2005