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Zur Sache

Er war noch gar nicht da - und meckerte schon. Igitt, Gelsenkirchen, was für eine hässliche Stadt.
Hier sollte er wohnen und leben?
Er, Ailton? Nach der ersten Ortsbesichtigung hätte der brasilianische Torjäger liebsten gleich wieder abgesagt. Aber Vertrag war Vertrag. Also zog Ailton um.
Von Bremen in den »Pütt«. Da rauchen noch immer ein paar Schlote. Und schon bald qualmte es auch zwischen dem FC Schalke 04 und seinem neuen Star.
Er kam als gefeierter Meister und umjubelter Torschützenkönig. Ein Mann mit Stammplatz-Garantie. Die Ersatzbank kannte einer wie er überhaupt nicht mehr. Dann saß er plötzlich drauf. Nicht nur einmal.
Ich, Ailton, zweite Wahl?
Unmöglich. Frechheit. Die Rasen-Primadonna wurde rasend - oder legte sich gemütlich auf das Arena-Grün. Freibad-Pose anstatt Aufwärmprogramm. So provozierte er den Trainer. Nein, das konnte nicht lange gut gehen. Darum ist es für beide Seiten jetzt auch besser, wenn sie ganz schnell wieder auseinander gehen.
Ailton und der FC Schalke 04, von Anfang an ein Missverständnis. Gelsenkirchen, das war nie sein »Revier«. Und die Königsblauen, sie waren zu blauäugig, als sie glaubten, einen Solisten zum Teamspieler erziehen zu können.
Klaus Lükewille

Artikel vom 20.07.2005