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Das israelische Parlament stimmte dem Antrag von Ariel Scharon zu.

Ariel Scharon setzt sich durch

Gaza-Abzug beginnt im August - Gegner demonstrieren weiter


Jerusalem (dpa). Ungeachtet eines Polizeiverbots haben gestern Abend tausende Gegner eines israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen erneut versucht, einen Protestmarsch in das zu räumende Gebiet zu organisieren. Der Siedlerrat rief zur Gewaltlosigkeit auf.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hatte sich zuvor im Parlament mit seinem Plan eines Abzugs aus dem Gazastreifen gegen den Widerstand der Demonstranten behauptet. Eine deutliche Mehrheit von 69 der 120 Abgeordneten stimmte gegen einen Aufschub des Abzugs, der am 17. August beginnen soll. Nur 41 votierten für eine Verschiebung, der Rest enthielt sich oder war abwesend. Damit hat Scharon die letzte Hürde in der parlamentarischen Auseinandersetzung um seinen Plan zur Räumung von 25 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen und nördlichen Westjordanland genommen. Scharon begrüßte die Entscheidung der Knesset. »Dies ist ein Beweis, dass die Regierung, das Parlament und die Öffentlichkeit den Abzug unterstützen.«
Anführer der israelischen Siedlerorganisationen hatten den Protestmarsch zehntausender Gegner eines Abzugs gestern zunächst für beendet erklärt. Die Siedlervertreter riefen dazu auf, ihren Marsch in den Gazastreifen abzubrechen. Die Polizei hatte den Marsch untersagt, weil die Einreise von Israelis in den Gazastreifen einen Monat vor dem Abzug bereits verboten ist. Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 21.07.2005