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Viele geschichtliche Ereignisse

Der Lehrter Bahnhof wurde 1869 bis 1871 für die Bahn von Berlin nach dem hannorschen Lehrte gebaut. Als 1984 der benachbarte Hamburger Bahnhof geschlossen wurde, starteten auch die Züge nach Hamburg, Bremen und Bremerhaven vom Lehrter Bahnhof.
Die Bahnsteige wurden von einer eindrucksvollen Halle überspannt, die zur Spree hin einen repräsentativen Kopfbau erhielt. Zahlreiche geschichtliche Ereignisse sind mit dem Lehrter Bahnhof verbunden: der Rückzug des Reichskanzlers Otto von Bismarck aus der Politik 1890, die Testfahrten des Ingenieurs Franz Kruckenberg mit seinem »Schienenzeppelin« 1930, die Aufnahme des Schnellverkehrs auf der Schiene mit dem Dieseltriebwagen »Fliegender Hamburger« 1933.
Bombentreffer beschädigten den Lehrter Bahnhof 1943 schwer. Mit der Teilung Deutschlands verlor er an Bedeutung. Seit 1948 war Berlin Friedrichstraße Ausgangs- und Endpunkt der Fernzüge im Interzonen-Verkehr. 1952 wurde der Verkehr zum Lehrter Bahnhof gänzlich eingestellt.
Die Ruine des einstigen Prachtbaus wurde 1959 gesprengt. Jahrzehntelang erinnerte nur noch der Name der nahegelegenen S-Bahnstation »Lehrter Stadtbahnhof« an den einstigen Fernbahnhof im Herzen Berlins. Der Lehrter Stadtbahnhof wurde 2002 abgebrochen. Er wich der letzten großen Baugrube für den neuen Hauptbahnhof.

Artikel vom 20.07.2005