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Olaf Sandkuhl aus Rostock war mit seinem 3,6 Tonnen schweren mobilen Glockenspiel angereist.

Glocken läuten den Sommer ein

Himmelhoch und erdverbunden, mobil und trotzdem tonnenschwer


Bielefeld (bp). Höhepunkt war die spektakuläre Inszenierung der französischen Theatergruppe »Transe Express«, die in bis zu 40 Meter Höhe über den Köpfen von gut 12 000 Zuschauern ein »Himmlisches Glockenspiel« mit Gauklern, Artisten, Feuerwerk spielten. Dr. Annette Klinkert, Projektleiterin der veranstaltenden Bielefeld Marketing GmbH, hatte die Gruppe, die seit drei Jahren nicht mehr in Deutschland aufgetreten ist, im Internet »entdeckt«. Ohne die tatkräftige Unterstützung des Technischen Hilfswerkes hätte die aufwändige Installation gar nicht realisiert werden können. Als Gegengewicht für die Riesenglocke mussten kurzfristig 2,8 Tonnen Sand vom Bauhof herbei geschafft werden. Annette Klinkert: »Für das THW war der Einsatz beim Theaterspektakel auch etwas Besonderes.« Mit dem klangvollen Ereignis wurde die zweiwöchige Veranstaltungsreihe »Ab in die Mitte!« eröffnet. Tagsüber war mit einem mobilen Glockenspiel - 37 Glocken, insgesamt 3,6 Tonnen schwer, Olaf Sandkuhl aus Rostock aktiv; seine Glocken wurden 1965 in Holland gegossen. Sandkuhl: »Dort sind mobile Glockenspiele Tradition - ich bemühe mich, sie auch in Deutschland populär zu machen.« Auf dem Altstädter Kirchplatz zeigten Instrumentenbauer ihr Können, auf der Bühne spielten die Handglockenchöre Gescher und Hannover und die Formation »BI Cussion«. Das musikalische Programm wurde bestimmt durch das Turmglockenspiel der Altstädter Nicolaikirche; Interessenten hatten Gelegenheit, die Glocken bei einer Turmbesteigung aus der Nähe zu sehen. Um Mitternacht begann in Altstadt Nicolai der Film »Der Glöckner von Notre Dame« von 1939: Die Kirche war rappelvoll.
Am Samstag, 9. Juli, geht das Programm mit »Listen BI« auf dem Jahnplatz und im Neuen Bahnhofsviertel weiter.

Artikel vom 04.07.2005