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Standort Deutschland ist besser als sein Ruf

Investitionen aus dem Ausland verdreifacht

Von Edgar Fels
Bielefeld/Stuttgart (WB). Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist besser als sein Ruf. Das zeigt die enorm gestiegene Investitionsbereitschaft ausländischer Unternehmen in Deutschland.

Im Zeitraum von 1993 bis 2003 haben sie ihre Investitionen verdreifacht. 90 Prozent der ausländischen Firmen schätzen in Deutschland die gute Infrastruktur, die gute Ausbildung der Arbeitskräfte und die Qualität bei Forschung und Entwicklung, heißt es in einer Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Ernst & Young. Weitere Pluspunkte seien die Rechtssicherheit, die politische Stabilität, die Attraktivität des deutschen Binnenmarktes sowie die geografische Lage in der Mitte Europas. In Europa habe sich nur Polen höherer Beliebtheit erfreut. Beliebtester Standort weltweit sei China vor den USA und Indien. Insgesamt landete Deutschland in der Standort-Statistik 2005 weltweit auf Platz fünf.
Nachteile in Deutschland seien hohe Arbeitskosten sowie die Steuerlasten. Auch mangelnde Flexibilität wurde von einer Mehrheit der 672 ausländischen, international tätigen Firmen genannt, die an der Umfrage teilnahmen. Die Attraktivität des Standortes Deutschland lässt sich auch an der Höhe der Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen ablesen. Diese stiegen nach von 100 Milliarden Euro im Jahr 1993 auf 306 Milliarden Euro im Jahr 2003 und haben sich damit verdreifacht. Im gleichen Zeitraum hat sich der Jahresumsatz ausländischer Unternehmen in Deutschland auf 879 Milliarden Euro verdoppelt. »Der Standort Deutschland ist besser als viele Kritiker sagen«, folgert ein Sprecher der Bundesbank, die die Kapitalverflechtung auswertet. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 30.06.2005