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Einzigartige Idee für ein gesundes Leben

Halbzeit der Aktion »Bielefeld bewegt sich« - Seilspringen bei Arminia

Bielefeld (WB/mzh). Der Fisch schwimmt, der Vogel fliegt. Der Mensch dagegen läuft. Nur nicht genug, was unangenehme Folgen für die Gesundheit hat. Mit Hilfe der einzigartigen Kampagne »Bielefeld bewegt sich« soll sich das Blatt nun wenden.

Die seit Jahresanfang laufende Aktion mit dem Untertitel »Knochen schützen & stützen« möchte den Spaß an der Bewegung schon im Kindesalter wecken und sagt der Knochenschwundkrankheit, Osteoporose den Kampf an. Die Idee ist so bestechend, dass sich der Kampagne mittlerweile 40 Partner angeschlossen haben - von Ärzten über Krankenkassen, den DSC Arminia, Schulen und den Stadtsportbund bis hin zu lokalen Geschäftsleuten. Es gibt erste Anfragen anderer Städte, die das Konzept übernehmen wollen.
Seilspringen konnte früher jedes Kind. Am 23. Juli, beim Stadionfest des DSC Arminia, läuft im Rahmen von »Bielefeld bewegt sich« eine Seilspring-Aktion an, die sich am 30. September zu einem flächendeckenden Wettbewerb ausweitet: Dann wollen die Kinder in allen Kitas und Schulen einen Hüpf-Rekord aufzustellen. Bewerbungen bis zu den Sommerferien bei Dr. Carla Bonnemann (Tel.: 54 11 12) bzw. bei Prof. Peter-Ernst Schnabel (106-38 77).
Schnabel von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften begleitet die Kampagne wissenschaftlich. Zwei Studentengruppen sind beteiligt; eine unter medienstrategischen Gesichtspunkten, die andere als Arbeitsgruppe zum Weltosteoporosetag, der am 19. November stattfindet - mit großem Info-Programm in der Uni-Halle.
Zur Einschulung empfehlen Fachleute die »Bewegte Schultüte« - Springseil statt Fast-Food-Gutschein. Wer die Freude an Bewegung früh entdeckt, hat später weniger Probleme. »Leider halten unsere Knochen kein ganzes Leben lang durch - es sei denn, sie werden gefördert und gefordert«, sagt Carla Bonnemann vom Osteoporose-Rheumazentrum OWL.
Allein in Bielefeld leiden 10 000 Menschen an Osteoporose, bundesweit sind es mehr als sechs Millionen (plus vermutlich vier Millionen nicht erkannte Fälle). Jede fünfte Frau über 50 stirbt innerhalb eines Jahres nach einem Oberschenkelhalsbruch. »Die Behandlung einer solchen Fraktur kostet bis zu 18 000 Euro, eine Messung des individuellen Bruchrisikos kostet 30 Euro«, sagt der Bielefelder Orthopäde Michael Markworth, der nicht versteht, dass diese DXA-Messung von den Kassen nicht bezahlt wird.
Genau diese Möglichkeit, die Kassen finanziell zu entlasten, nennt Michael Hilbert von der AOK Gütersloh-Bielefeld als vorrangiges Motiv, bei »Bielefeld bewegt sich« mitzumachen. Er appelliert an alle Bürger teilzunehmen. Achten Sie doch mal auf Plakate, die vor der Silhouette der Sparrenburg eine Läuferin, einen Fußballer und einen Radfahrer zeigen: Unter diesem Logo wird auf die nächste Veranstaltung der mindestens bis zum Jahresende laufenden Reihe hingewiesen.

Artikel vom 07.07.2005